Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die die Verwendung von Ulysses bin ich in den letzten Tagen in Bezug auf Markdown wieder auf den Geschmack gekommen. Dabei habe ich die vereinfachte Auszeichnungssprache eigentlich nie richtig aus den Augen verloren. Eher ergaben sich nicht so recht die Anwendungsfälle — Programme, die Markdown unterstützen, habe ich mittlerweile zu Genüge. Sowohl unter Mac OS X als auch iOS. Wenn man LaTeX kennt, ist Markdown ganz nett, mehr aber nicht. Allerdings ist LaTeX für bestimmte Anwendungszwecke vielleicht doch etwas zu mächtig.

Markdown als Bestandteil von Jetpack

Markdown als Bestandteil von Jetpack

Schnell einen Text schreiben, seine Gedanken etwa strukturierter in Form bringen — das mache zumindest ich nicht mit LaTeX. Das Textsatzsystem nutze ich dann, wenn es darum geht, gedruckten Text gut aussehen zu lassen. Bei Dokumentation für Softwareprojekte ergibt sich da immer ein Sonderfall zwischen Aufwand, eigenem Anspruch und dem, an das der Kunde gewöhnt ist. In Bezug auf elegante Formatierung ist das erschreckend wenig.

Für Texte, die auf dem Bildschirm angezeigt werden, ist LaTeX weniger geeignet. Das gilt auch für das ePub-Format. Einen großen Gefallen, für dieses Ausgabeformat mit LaTeX zu arbeiten, tut man sich nicht.

Die meisten Texte, die ich derzeit verfasse, sind nach wie vor für mein Weblog bestimmt. Oft habe ich diese unformatiert geschrieben und hinterher in WordPress selber die Auszeichungen vorgenommen. Oder aber, ich habe HTML-Tags direkt verwendet. Schreibt man das auf diese Weise, fehlt je nach Programm mit dem man arbeitet, selbstverständlich jede Form der visuellen Kontrolle, bis man eben den fertigen Text zu WordPress überträgt. Richtig gruselig wird es, wenn man sich vorstellt, wie es bei mir in den letzten Monaten schreibtechnisch ausgesehen hat. Wie am Sonntag bereits erwähnt, sind viele meine Blogartikel in Evernote verfasst worden. Da wird einem zwar der eigentliche Quelltext des Dokumentes vorenthalten, durch Exporte von Notizen weiss ich allerdings, wie das aussieht — nicht schön, ganz ehrlich.

Elegant ist das jedenfalls nicht. Es ist der Verdienst von Ulysses, mich mit der Nase auf wieder auf so was simples wie Markdown gestoßen zu haben. Bei dem, was ich am Wochenende (unter anderem auch zum testen des Programms) mit Ulysses geschrieben habe, war ich versucht, alte Fehler zu wiederholen. Also HTML-Tags in Ulysses zu verwenden und dann den fertigen Text direkt per Copy & Paste rüber zu WordPress übertragen. Gerade rechtzeitig, bevor ich das wirklich so getan hätte, fiel mir ein, dass über Jetpack doch ein Markdown-Plugin gibt — welches ich allerdings bis dato noch nie ausprobiert hatte.

Ein paar Klicks später war das Plugin aktiviert, ohne das ich im Backend eine Veränderung erkennen konnte. In Ulysees kopierte ich meinen fertigen Artikel im Markdown-Format in die Zwischenablage und fügt ihn in den WordPress-Beitrag ein. Weder im Modus „Visuell“ noch „Text“ konnte ich etwas erkennen. Sa so aus wie nun ja, ein reines Markdown-Dokument. Erst beim über „Vorschau“ sah ich den Unterschied. Das Plugin hatte tatsächlich die Markdown-Syntax für die Ausgabe umgewandelt.

So weit, so gut. Im Beitrag selber wurden nach wie vor die Steuerzeichen angezeigt . Auch wenn letztendlich das sichtbare Ergebnis zählt, wollte ich doch wissen, was passiert, wenn ich das Plugin wieder deaktiviere. Für den Fall der Fälle ist es wenig amüsant davon ausgehen zu müssen, dass dann alle mit Markdown formatierten Beiträge ganz „nackt“ aussehen. Wider Erwarten ist das jedoch nicht der Fall. In WordPress werden, sobald das Plugin deaktiviert wurde, die Beiträge regulär über HTML-Tags formatiert. Schaltet man das Plugin wieder ein, steht im Editor-Fenster wieder die Markdown-Syntax.

Das ist elegant und vor allem ziemlich genial. Auf diese Weise lassen sich die Beiträge im Editor meiner Wahl mit Markdown schreiben und um den Rest kümmert sich dann WordPress. Den Vielschreibern unter den Bloggern kann ich das auf jeden Fall wärmsten empfehlen.

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