Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Seit den 90er Jahren werden in unserem Haushalt Produkte von Apple eingesetzt. Anders gesagt, meine Frau und ich mögen Apple. Obst ist bekanntlich gesund und die Produkte aus Cupertino schonen die Nerven. Meistens jedenfalls. Die Tage, bei dem man kopfschüttelnd auf das angebissene Logo starrt, sollten jedoch nicht verschwiegen werden.

Diese Woche wurde eine neue Richtlinie für den Appstore in Kraft gesetzt. Gewaltszenen und Waffen sind demnach unerwünscht. Auf Screenshots und Videos werden die entsprechenden Elemente verpixelt. Zensur made in USA. Gut zu sehen beim Spiel „Tempo„. Ehrlich Apple, das ist peinlich!

Tempo, tempo kleiner Apfel!

Tempo, tempo kleiner Apfel!

Ärgerlich sind dagegen die Sandkastenspiele von Apple. Sobald eine App mal interessante Möglichkeiten bietet, aus seiner gekauften Hardware Sachen herauszuholen, fliegt das Programm aus dem Store und kommt erst wieder rein, wenn der Entwickler es kastriert. So geschehen zum Beispiel bei Pythonista. Die Schlange am Baum der Erkenntnis darf nicht unmittelbar auf Dateien in der Dropbox zugreifen. Das mittels Python Modul dann doch ein Zugriff, wenn auch etwas umständlich möglich ist, spielt dabei eher keine Rolle.

Mich persönlich fängt die fehlende Möglichkeit von Pythonista, eigene Programme über die Cloud synchron zu halten, richtig an zu nerven. Je nach dem, welches meiner iOS-Geräte ich gerade in den Händen habe, bastle ich damit unter Pythonista weiter an meinem Zeitungsprogramm. Manchmal auch am stationären Rechner, dann mit einer normalen Python-Installation. Mittlerweile ist es ziemlich unübersichtlich für mich geworden, wo jetzt welches Programm genau liegt, mit dem ich eine ganz bestimmte Funktion ausprobiert hatte.

Eine Lockerung seitens Apple ist vorerst nicht zu erwarten, daher musste ich mir etwas einfallen lassen. Die Vorstellung, alle Bestandteile von Boostrap manuell zu kopieren, ließ mich nach einer Alternative suchen. Und die gibt es tatsächlich, wenn man sich mit den Modulen von Pythonista näher beschäftigt.

Mittels urllib lassen sich Dateien aus dem Internet laden. Für alle Bestandteile von Bootstrap wäre das sicher langwierig geworden. Glücklicherweise stolperte ich diese Woche über zipfile. Damit lassen sich Dateien und Ordner mit Python packen, aber eben auch entpacken. Somit musste ich sämtliche Bestandteile meines Zeitungsprojektes nur als Zip-Datei auf einen Server legen. So entstand dann eine Art „Installer“:

import zipfile
import urllib

# Download file from web
urllib.urlretrieve('__URL__','myzeitung.zip')

# Unpack zipfile
zfile = zipfile.ZipFile('myzeitung.zip')
zfile.extractall()
print ('fertig')

Damit konnte ich den gesamten Bootstrap-Framework in Pythonista laden und entpacken — und dabei Apple eine lange Nase drehen.

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