Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In Köln wurde nach dem Krieg aus dem ehemaligen Gestapogefängnis ein NS-Dokumentationszentrum. Die früher NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel wurde zu einem Ausstellungs- und Bildungszentrum. Aus der SS-Burg in Paderborn, der Wewelsburg, wurde eine Jugendherberge. Drei Beispiele von vielen. Vor allem aber auch Beispiele, wo die heutige Nutzung entweder unbedenklich ist oder aber einen direkten Zusammenhang zu den Verbrechen in der NS-Zeit herstellt.

Man kann ehemalige Orte des Nazi-Regims aber auch so nutzen, dass mehr als nur ein merkwürdiger Geschmack zurück bleibt. Zum Beispiel, in dem man allen Ernstes dort, wo ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald stand, ein Gebäude als Flüchtlingswohnheim nutzen will. So wie die Stadt Schwerte. So was ist keine sinnvolle Nutzung, sondern einfach nur geschichtsvergessen.

Wer das, wie der Bürgermeister von Schwerte, Heinrich Böckelühr (CDU), schönfärben will, zeigt nur, wie wenig er im Geschichtsunterricht aufgepasst hat. Als Bürger dieses Landes muss man sich für so einen Plan in Grund und Boden schämen. Es ist respektlos gegenüber den Opfern und schamlos gegenüber den Flüchtlingen.

Die Landesregierung unter Hannelore Kraft sollte es nicht bei Appellen belassen, sondern sämtliche zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen, um eine solche Nutzung zu verhindern.

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