Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Aus dem vielversprechenden Abend wurde dennoch etwas, allerdings erst einige Tage später. Lars nahm das, schlug aber einen großen Anteil von der Abfindung aus. Nina war ihm wirklich sympathisch, sein Schweigen musste sie nicht erkaufen. Zudem wusste er auch wirklich nicht, ob sie verantwortlich war für das Ableben des Programmchefs.

Viele andere Mitarbeiter, die entlassen worden waren, hätten ebenfalls ein verdammt gutes Motiv gehabt. Die Polizei befragte sie alle, ohne auch nur einen Schritt weiter zu kommen. Fingerabdrücke auf der Tatwaffe wurden nicht gefunden. Nur undeutlich erinnerte sich Lars an Handschuhe, die Nina noch trug, als sie sich vorm Restaurant bei ihm einhakt. Später hatte er genau diese Handschuhe nicht mehr gesehen.

Immer noch lächelte Nina Lars an, während der Zug sie weiter durch die Schneelandschaft trug. Weg von Köln, weg vom Radiosender. Sie würden so lange das Geld reichte in der Eifel bleiben. Unauffällig und noch nah genug an der Domstadt, ohne Verdacht zu erregen.

Ende Januar schließlich würde Nina ihre Stelle als neue Programmchefin antreten. Für Lars blieb alles beim alten, er würde wieder zurück in sein Büro kehren und das machen, was er bisher auch getan hatte. Nur würde er nie wieder ein Weihnachtsfest allein verbringen, da war er sich ganz sicher.
Endlich entschlossen ergriff er die Hände von Nina und lächelte zurück.

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