Meinem Blog, der sich mittlerweile bereits im 11. Jahr befindet, verpasse ich in unregelmäßigen Zeitabständen ein neues Design. Eigentlich immer dann, wenn ich mich am bisherigen Design satt gesehen habe, es Neuerungen gibt, die ich unbedingt auf meiner Seite haben möchte, aber nicht zum bisherigen Design passen oder aber, wenn die technische Entwicklung deutlich weiter voran geschritten ist. Letzteres spielt beim Wechsel zum derzeitigen Design eine maßgebliche Rolle. Mein Blog sollte auch auf andere Ausgabegeräten wie Smartphones und Tablets eine gute Figur machen. Das passende Stichwort hier ist Resonsive Design.
In der ABS-Lese-Ecke stolperte ich Mitte Oktober über eine Blogparade mit dem Thema „Nach welchen Kriterien sucht ihr das Design für euren Blog aus?„, legte mir ein paar Stichwörter zurecht und dann den Artikel-Entwurf erstmal aufs Eis. Erstmal wollte ich mir selber ein paar Dinge bewusst machen, denn die Frage ist für mich etwas schwieriger zu beantworten und hat unmittelbar mit der Entwicklung meines Blogs zu tun.
Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, gab es kein Design, was ich mir ausgesucht habe, kein fertiges Theme, welches ich einfach über meinen Blog stülpen konnte. In der Zeit vor WordPress habe ich nicht nur das CMS zum bloggen selber entwickelt, sondern eben auch das Design dafür gemacht. Das hängt wiederum stark mit ein paar biographischen Begebenheiten zusammen — in den Ender der 90er Jahre hatte ich Blut geleckt, was Webdesign angeht. Später, beim Wechsel vom selbstbestrickten System auf WordPress, hatte ich entsprechend den Ehrgeiz, meine Themse komplett selber zu machen. Entsprechend musste ich nichts auswählen, sondern mir standen alle Möglichkeiten offen. Wenn es etwas gab, was ich unbedingt haben wollte, schrieb ich es selber. So geschehen mit einer der ersten Foto-Galerien für WordPress.
Mit der Zeit änderten sich meine persönlichen Schwerpunkte, im Bereich Frontend gab es immer mehr zu berücksichtigen und alleine die Anpassung einer Webseite, damit sie auf allen Browsern sehr ähnliche aussieht, kann schon eine nervenaufreibende Angelegenheit werden. So traf ich beim derzeit letzten Design-Wechsel die Entscheidung, nicht mehr alles selber zu machen, sondern etwas „von der Stange“ zu nehmen. Allenfalls Anpassungen wollte ich vornehmen, um das Theme zu individualisieren. Damit gelangen wir dann endlich zu den Fragen der Blogparade, die für mich dann auch relevant wurden und es garantiert auch beim nächsten Austausch des Designs wieder sein werden.
Gibt es Funkionen, die für dich bei einem Blog unbedingt vorhanden sein müssen?
Funktionen sind erstmal nur kein Teil des Designs. Andersherum. Vielleicht sollte ich, zumindest mit Blick auf WordPress, etwas genauer werden. Das was man als Besucher der Webseite sieht von WordPress, nennt sich Theme. Darin steckt sowohl Design als auch eben Funktionalität. Ein sehr großer Teil der Funktionen, um die man WordPress erweitern kann via Plugin lässt sich auch innerhalb eines Themas, ganz ohne Plugin, abbilden. So könnte die von mir geschätzte Integration meiner Instagram Bilder statt über ein Plugin Bestandteil des Themas sein.
Wenn ich ein Theme für meinen Blog aussuche, dann ist für mich interessant, welche Konfigurationsmöglichkeiten im Backend von WordPress das entsprechende Theme bietet. Muss ich für Einstellungen wie Schriftart, Zeilenabstände, Anzahl der Spalten Änderungen in den Dateien des Themas machen oder aber gibt es einen bequemen Weg über die sogenannten „Theme Options“?
Zu den wirklich wichtigen Funktionen, die mein Blog unabhängig vom jeweiligen Design aus meiner Sicht bieten muss, gehört eine Tag-Cloud genauso dazu wie eine Kommentarfunktion und die Möglichkeit, nach Artikel suchen zu können. In WordPress ist es Aufgabe des Themas, dies entsprechend zur Verfügung zu stellen. Alles weitere lässt sich über Plugins und Widgets ergänzen — vorausgesetzt, das Theme bietet überhaupt die Möglichkeit, Widgets anzuzeigen (das wäre hier für mich auch ein wichtiges Kriterium). Mehr als ein Widget-Bereich sollte es auf jeden Fall schon sein.
Legst du Wert auf eine bestimmte Seitenaufteilung?
Das wechselt, hängt ein wenig auch von den derzeitigen Moden ab. Wichtig ist mir hier, dass der Textbereich nicht zu bereit ist, da sich überlange Zeilen erfahrungsgemäß schlecht lesen lassen. Was die Navigation angeht, die kann am linken oder rechten Rand, genauso wie oben (derzeitiger Zustand) sein. Es muss für den Benutzer der Seite lediglich nachvollziehbar sein. Zudem soll die Navigation ein Stück weit auch neugierig machen, weiter auf der Seite zu stöbern. Gut gefällt mir eine fast schon klassische Aufteilung in einem vollformatigen Kopfbereich, darunter dann 2/3 für Artikel und 1/3 Seitenleiste für „Gimmicks“, gefolgt von einem Footer über die gesamte Seitenbreite.
Hast du dir Gedanken über die Farbgestaltung gemacht?
Ziemlich intensiv sogar. Bevor ich mich für ein fertiges Theme entschieden habe, sowieso, danach immer noch, denn es gibt bei mir so was wie Hausfarben, die für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgen sollen. Auch wenn sich über die Jahre bei wechselnden Designs einiges geändert hat, die Farben waren fast immer die gleichen.
Warum verwendet du ein Hintergrundbild oder eben nicht?
Derzeit verwende ich ein hoffentlich dezent wirkendes Hintergrundmusster. Ich hatte auch mal Designs, die ganz ohne Hintergrundbild oder -muster auskamen. Ein Foto im Hintergrund käme bei mir nicht in Frage, das fände ich als zu großen Ablenkungsfaktor. Thematisch wäre es auch unpassend. Wenn Bild, dann verwende ich eins im Header. Das kann dann gerne auch mal etwas größer sein.
Hast du das Design so ausgewählt, dass es auch auf mobilen Geräten optimal dargestellt wird?
Das stand beim mir im absolut im Vordergrund (siehe oben). Eine Website, die nicht responsive ist, geht völlig am Trend und Nutzungsverhalten vorbei. Das Design zu nehmen und über ein Plugin ein spezielles mobiles Theme zur Verfügung zu stellen, gehört zu den Irrwegen, die ich zum Glück hinter mir habe.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten oder Funktionen hättest du gerne für deinen Blog, die es heute bei deinem CMS noch nicht gibt?
Die Frage kann man bei einem auf WordPress kaum beantworten. WordPress selber wird aktiv weiterentwickelt, viele Funktionen hat man zum Teil noch gar nicht für sich entdeckt, die bereits im System drin sind. Darüber hinaus lässt sich mit den über 34.250 Plugins nachrüsten. Themes bieten zum Teil weitere Funktion, und wenn wirklich mal Wünsche über bleiben sollten bei mir, steht mir immer noch die Möglichkeit offen, selber etwas zu programmieren. Insofern bin ich rundum zufrieden mit WordPress — und meinem Blog.
4 Kommentare
Hallo Thomas,
erst mal vielen Dank für deine Teilnahme an der Blogparade. Deine Blog-Entwicklungsgeschichte ist ausgesprochen spannend. Wenn du dich schon so lange mit Blogs und deren Programmierung beschäftigst, hast du natürlich einen riesigen Vorteil anderen Bloggern gegenüber. Umso mehr spricht es für WordPress, dass du dich jetzt für ein fertiges Theme entschieden hast.
In Bezug auf das Design bin ich weitgehend deiner Meinung. Allerdings packe ich Dinge wie Kategorien lieber in die Seitenleiste. Da werden sie von den Besuchern schneller gefunden. Wichtiger finde ich allerdings, dass es überhaupt Kategorien gibt. so ein bisschen Übersicht möchte man als Blogbesucher doch haben.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Die Teilnahme an der Blogparade bot sich einfach an — zumal mich das Thema Design derzeit wieder umtreibt (dieser verdammte Rhythmus, wieder mal was neues zu suchen…).
Was den Vorteil gegenüber so manchem anderen Blogger angeht, ja da gibt es wohl einen kleinen zumindest. Wobei es auch Grafik-Zauberer gibt, über deren Talent ich nur staunen kann.
Die Kategorie wandern bei mir etwas, abhängig vom derzeitigen Design. Ein paar habe ich auch oben in der Navigation untergebracht. In diesem Punkt ist WordPress herrlich flexibel.
Wow, 11 Jahre Respekt das ist eine Lange Zeit einen Blog durchgehend zu betreiben.
Auch wenn es meinen Blog noch nicht so lange gibt, kenne ich auch das Gefühl regelmäßig einen Designwechsel vornehmen möchte. Wenn mein „Wecker“ stimmt ist as bei mir spätestens mitte nächsen Jahres wider der Fall.
Beste Grüße
Danke! Nach so lange zeit lernt man auch, Tiefphasen zu überbrücken :-)