Nicht immer kann es der Kölnpfad oder die nahe Eifel sein, denn es gibt einfach auch Wochenenden, wo Anfahrten nicht ins Programm passen. Was einem dann als Trostpflaster bleibt, ist die nähere Umgebung. Mit kommot kann man anhand weniger Vorgaben eine Route zusammen stellen. Etwa 12 Kilometer schwebten mir gestern für eine Tour vor der Haustür am Sonntag Nachmittag vor. Eingestellt hatte ich mich schon auf karges Industriegebiet, bis mir dann bereits auf der Karte klar wurde, dass nördlich von Nippes ein See und Naturschutzgebiet liegen. Das bezog ich bei der Planung mit ein.
Herausgekommen ist eine Strecke, die recht grün ist, an interessante Orte führt und sich fast wetterunabhängig gut wandern lässt — gemütliches Spazierengehen ist auch möglich, nur dann wir man etwas länger als zwei Stunden unterwegs sein. Mit dem Autoverkehr kommt man dabei nur punktuell richtig in Berührung.
Der Nordfriedhof ist dabei naturgemäß genauso ruhig wie die Gegend um Ginsterpfad, wenn man mal von den vielen Sonntagsausflüglern absieht. Mein persönliches Highlight auf der Strecke war die Brachflächen im Norden. Sehr still, kaum Spaziergänger. Ein verwunschener, wilder Fleck inmitten von Köln.
Der Heckhofweg dagegen ist merkwürdig bis gruselig. Ab der Bahnbrücke ist er Richtung Süden für den Autoverkehr einseitig gesperrt. Man kann mit dem Auto zwar bis fast zur Brücke fahren, weiter ab nicht. Dadurch ist nahezu kein verkehr auf der asphaltierten Straße, sie wirkt ausgestorben. Trotzdem hat man permanent das Gefühl, im Rücken würden plötzlich Autos auftauchen, wenn man auf der Straße läuft.
Wirklich starke Nerven braucht man allerdings erst auf dem letzten Stück der Strecke durch die Kleingartenkolonie im Bilderstöckchen. Hier sind es weniger die Mitmenschen auf den Wegen, die einen nervös machen, sondern bei gutem Wetter der unverschämt leckere Geruch von Gegrilltem, der einem von den zahlreichen Grundstücken in die Nase weht.
Fazit des kleinen Ausflugs in die nähere Umgebung: Manchmal darf es auch Nippes sein!