Das ich gerne koche, ist auch hier im Blog längst kein Geheimnis mehr. Zum kochen gehört für mich auch das Sammeln von Rezepten aus ganz unterschiedlichen Quellen. Sei es auch Kochbüchern (zu meinem Verderben tragen die vielen Neuerscheinung bei, die ich auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt habe), Zeitschriften oder auch aus dem Internet. Die Anzahl der Webseiten rund um das Thema Essen und Kochen in den letzten Jahren explosionsartigen angestiegen. Neben dem bekannten Klassiker wie Chefkoch.de und anderen sind es vor allem die Foodblogger, die dazu beitragen.
Rund ein Dutzend kannte ich bereits, als ich vor ein paar Tage über die wohl definitiv umfangreichste Liste mit deutschsprachigen Foodblogs gestolpert bin. Der Name, „Köstlich & Konsorten“ ist tatsächlich Programm. Bisher habe ich es bis zum Buchstaben G geschafft. Stück arbeite ich mir durch die Liste, sichte die Blogs und entscheide, ob sich ein weiterer Besuch der jeweiligen Seite lohnt. Längst habe ich es aufgegeben, Lesezeichen der interessanten Seiten anzulegen. Auf diese Weise würde ich eher selten (schließlich kenne ich mich bereits lange genug) auf die Seiten gehen und so möglicherweise interessante Rezepte verpassen. Die Lösung für so was ist recht einfach, schließlich gibt es RSS — Feeds sind alles andere als Tot und gerade auch für solche Zwecke ideal, um in kurzer Zeit Unmengen an Informationen auf Relevanz zu scannen.
Man kann natürlich die Frage vorbringen, ob ich denn nicht längst genug Rezepte hätte. Aber genau so, wie man nach jeder Mahlzeit garantiert wieder irgendwann Hunger bekommt, verhält es sich auch mit den Rezepten. Es gibt kein Genug. Auswahl, Variation und ein Stück weit Jäger und Sammler, eine Bezeichnung, die beim Thema Kochen wohl eine besondere Bedeutung hat. Zudem liebe ich es, mir fremde Webseiten anzusehen. Gerade bei den Foodblogs stößt man auf Exemplare, wo einem nicht nur wegen der leckeren Rezepte das Wasser im Mund zusammen läuft. Es gibt Bloggerinnen und Blogger, die nicht nur gut kochen, sondern auch mindestens ebenso gut fotografieren können. Stimmungsvolle Bilder sind nie verkehrt und machen gerade beim Essen Lust auf mehr.
Allerdings sogen sehr stylisches Fotos auch für ein leichtes Minderwertigkeitsgefühl. Gleichzeitig habe zumindest ich den Eindruck, dass es Foodblogger gibt, die auf einem anderen Planeten leben. Einem, wo es selbst schmutziges Geschirr in der Küche noch sauber aussieht. Würde ich meine Küche nach der Zubereitung eine Fünf-Gänge-Menüs fotografieren, könnte man damit Menschen mit Putzfimmel jedes Geständnis abringen.
Beim nachkochen stelle ich immer wieder fest, dass mich die Zubereitung nicht überfordert (zumindest bei den Rezepten, die ich sammle). Was ich aber wohl nie hinbekommen werde, ist das Fotografieren der Speisen. Ich esse das Gekocht einfach viel zu gerne als das ich es kalt werden ließe, nur um ein schönes Foto zu schießen.