Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Lange haben meine Frau und ich darauf gewartet, auf die vierte Staffel Torchwood. Seit Ende der letzten Woche gibt es sie endlich bei watchever. Aber es scheint kein guter Stern über unserem nächsten Serienabenteuer zu stehen. Mit er ersten Folge, die wir uns am Freitag ansahen, lief noch alles glatt. Samstag hätten wir eigentlich weitersehen wollen, fühlten uns aber leicht indisponiert — es wäre jetzt eine Unterstellung, das in Bezug auf die vorangegangenen Port- und Sherry-Probe zu schieben.

Wie dem auch sei, Torchwood war uns etwas zu schade, so dass wir via Apple TV „Jack Ryan: Shadow Recruit“ gesehen haben. Das definitiv beste am Film ist der Trailer. Damit sind eigentlich alles spannenden Szenen abgehandelt. Der Rest ist vorhersehbar, klischeehaft und vor allem langweilig. Erschüttert hat mich, dass Kenneth Branagh nicht nur mitspielt, sondern auch noch Regie geführt hat. Was für ein Abstieg bei einem Shakespeare-Schauspieler. Statt „ich war jung und brauchte das Geld“, wohl „ich bin alt und brauch die Kohle“.

Sonntag stand für das Abendprogramm die zweite Folge auf dem Plan —eigentlich. Nach diversen Aussetzern von watchever wurde daraus ein Satz mit X. Und ich hasse es, wenn auf diese Weise der Abend den Bach runter geht. Aber wir haben immer noch einen Plan B in der Tasche. Zumindest solange das Internet noch läuft (was nicht heisst, wir könnten uns nicht anders beschäftigen). Noch immer sind wir Telekom-Kunden mit einem Entertain-Vertrag. Auf dem dazu gehörigen Receiver befindet sich auch eine nicht kleine Sammlung aufgenommener Filme, die wir bisher noch nicht gesehen haben. Darunter auch die „Feuerteufel“, die zweite Folge der zweiten Staffel von „Heldt„. Das wir die „Krimi“-Serie überhaupt aufgenommen haben, liegt ab Kai Schumann, der den eigenwilligen Kommissar mit viel Charme spielt so wie am Handlungsort. Ein Krimi aus Bochum (auch wenn Innenaufnahmen in Köln gedreht werden).

Es macht Spaß, die einzelnen Locations vorgeführt zu bekommen, so ein wenig erinnert Heldt dabei an Schimanski light — nur eben sympathischer. Was dagegen keinen Spaß macht, ist die Vorhersehbarkeit der Handlung. Beim „Feuerteufel“ war mir schon beim ersten Auftritt der Figur Markus Koslowski klar, wer der Täter war. Quälend langsam stolperte der Kommissar durch die Handlung, bis er endlich das offensichtliche erkannte. Wahre Freunde lassen einen eben nicht im Stich — zu keiner Zeit. Den besten Gastauftritt hatte im Übrigen Ralph Morgenstern, als Inhaber eines Kosmetikstudios.

Wenn ein Film mich langweilt, die Person neben mir aber auf das Weiterschauen besteht, beschäftige ich mich mit dem Auseinandernehmen der Handlung in ihre Einzelteile. Plotverlauf, Figurenführung, Spannungsmomente (sofern vorhanden). Das macht auch einem schlechten Film wieder so was wie Unterhaltung, nur eben auf einer ganz anderen Ebene.

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