Fangen wir mal anders herum an. Ein Logo für die Website, für „Jenseits des Wahnsinns“ wird es auf absehbare Zeit nicht geben. So abstrakt, wie sich das momentan hier präsentiert, finde ich persönlich (und darauf kommt es in diesem Fall an) ganz in Ordnung.
Nach dem das geklärt ist, könne wir gemütlich zum eigentlichen Thema kommen. Ja, es geht immer noch um ein Logo. Allerdings für was ganz anderes — fast jedenfalls. Vor allem geht es darum, wie zwei unterschiedliche Ereignisse korrelieren. Letzte Woche las ich auf neontrauma.de ein Artikel über einen eigenen Stempel. So was fasziniert mich schon seit langer Zeit. Nur finde ich nach wie vor einen Stempel, auf dem sich lediglich mein Name oder Name und Anschrift befindet, sowohl überflüssig als auch langweilig. Damals in Wesel gab es bei Christoph (der im Übrigen heute Geburtstag hat — herzlichen Glückwunsch noch mal an dieser Stelle) und mir eine Faszination für Siegel. Die klassische Art, mit Siegelwachs und Stempel. Mit einem eigenen Wappen sieht so was besonders gut aus. Wie dem auch sei, die Idee von Anne mit dem Stempel finde ich klasse, kommt aber so in der Form für mich nicht in Frage. Was rundes, mit einem Logo, hatte ich auf der Webseite des Anbieters mal aus dessen Clipart-Gallerie ausprobiert. Sah ganz nett aus, passte aber nicht thematisch. Der Gedanke wurde daher wieder verworfen.
Das zweite Ereignis ist der letzten Woche war ein falsch geschrieben Name einer Kundin. Ursprünglich hatte ich den Namen richtig geschrieben, aber kurz vor dem absenden grätschte mir die Rechtschreibkorrektur dazwischen. Die Mail ging mit einer sehr unschönen Alternativversion des Namens an die Kundin. Aus Datenschutzgründe verzichte ich auf die Nennung. Ich schickte sofort eine zweite Mail mit einer Entschuldigung hinterher und formulierte schon mal was für den Fall, dass ich am Telefon noch mal auf den Fauxpas angesprochen werden würde. Mit meinem Namen ist es schließlich auch nicht einfach und die Schreibweise „Boley“ entspricht auch nur ansatzweise der ursprünglichen Form. Wie oft der Name falsch geschrieben oder ausgesprochen wird, lasse ich an dieser Stelle mal unter den Tisch fallen.
Mich führte das Missgeschick im weiteren Verlauf wieder mal dazu, mich mit der Herkunft meines Namens intensiver auseinander zu setzen. Es gibt meinerseits auch eine Sehnsucht, zu wissen, woher die eigenen Ahnen eigentlich stammen. Die Wurzeln von „Boley“ liegt in Irland. Die ursprüngliche irische Schreibweise (Irisch ist nicht Englisch; Gaeilge, so die Bezeichnung ist ein Zweig der gälischen Sprache) von Boley ist BUACHAILLEACHT. Eine weitere, darauf basierende Form ist BUAILE.
Nicht nur typische deutsche Namen wie „Müller“ haben eine Bedeutung, sondern auch „Boley“. Je tiefer man gräbt, beziehungsweise desto intensiver man sucht, desto mehr findet man. Es gibt unterschiedliche Auslegung, aber wohl am zutreffendsten ist die, welche sich auf den Viehtrieb auf die höhere gelegenen Weidegründe zu Beginn des irischen Frühlings bezieht. Die überwiegend aus Schafen bestehenden Herden mussten beaufsichtigt werden. Die dafür zuständigen Menschen würde man in Deutschland als Schäfer bezeichnen. So ist daher anzunehmen, dass „Boley“ dem deutschen „Schäfer“ entsprechen könnte. Wobei Buachailleacht noch mehr umfasst als nur den Vorgang. Das Wort hat einen sehr starken Bezug auch zu den Weidegründen, weshalb es in Irland auch viele Orte und Plätze gibt, die mit „Boley“ bezeichnet werden oder „Boley“ als Bestandteil aufweisen.
Summa summarum führte mich diese Reise zu den Wurzeln zur Idee, ein Logo für meinen Namen zu gestalten. Wappen wäre hier falsch, da die Heraldik ein Thema für sich ist und zudem für einen „Schäfer“ eher unpassend ist. Im Hintergrund die typische irische Landschaft, im Vordergrund ein Schaf. Das Kind ist noch nicht von der Nabelschnur — es wird noch etwas dauern, bis ich einen ersten Entwurf präsentieren kann. Für mich ist das in jedem Fall ein spannendes Projekt.
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