Es gibt nur wenige Momente, wo es mir wirklich so die Sprache verschlägt, dass es mir schwer fällt, darüber zu schreiben. Beim Anblick der Bilder von Henry Hargreaves aus der Reihe „No Seconds“ lief es mir eiskalt den Rücken hinunter.
Die Bilder zeigen Gerichte, die sich in den USA zum Tode verurteilte Straftäter als letzte Mahlzeit vor ihrer Hinrichtung gewünscht haben. Sie entwickeln eine enorme Sogkraft und ziehen den Betrachter hinein. Der Verurteilte wird aus der Anonymität hervorgeholt, wird zu dem, was er ist: ein Mensch — mit Sehnsüchten, Hoffnungen und einem Lieblingsgericht.
Für mich es es ein starkes Plädoyer gegen die Todesstrafe. Man kann sich selber Gedanken darüber machen, warum der Bundesstaat Texas das „letzte Mahl“ abgeschafft hat und die Verurteilten vor ihrer Hinrichtung statt dessen genau das bekommen, was allen anderen Sträflingen auch serviert wird.
2 Kommentare
Schönen guten Morgen!
Die verlinkte Site ist wirklich heftig! Ohne Kommentar einfach nur die letzten Mahlzeiten der Todeskandidaten/innen reinzustellen, kurze steckbriefliche Beschreibung des Mörders/der Mörderin und kurze steckbriefliche Beschreibung der letzten Nahrungsmittel – das gibt zum Nachdenken Anlass. (Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Hinrichtungsstaaten Nr. 1 und Nr. 2, nämlich China und der Iran, „ihren“ Delinquenten ganz bestimmt nicht mal diesen Rest von Menschenwürde gewähren, was immer er auch wert sei. Und Texas nun auch.)
Noch 2 Anm. 1. Was für ein üblen Mist sich die meisten Todgeweihten auswählen! BurgerKing, Coke, Peanut-Cookies: FAstfodd bleibt den Ami bis ans Grab treu.
2. MAn schaue sich mal das Bild von Teresa Lewis‘ letzter Mahlzeit an. Im Becher mit „Dr. Pepper“ (schmeckt gar nicht so schlecht, habs mal probiert) sieht es aus, als lächele einem ein Smiley entgegen: 2 Augen, ein lächelnder Mund. Okay, okay, ich weiß: das sind HIrngespinste. Aber doch IRGENDWIE tröstlich, verdammt. ;)
Einen schönen Tag noch!
Der Bestandteil der Mahlzeiten ist so eine Sache für sich — ist aber wohl auch kulturspezifisch. Heftig ist es, dass man als Verurteilter weiss, dass es definitiv die letzte Mahlzeit ist, die man essen wird.