In den letzten Tagen habe ich zweimal Post von der Stadt Köln bekommen. Ganz normal im Briefkasten befand sich meine Ernennungsurkunde zum Beisitzer. Wie gewünscht an einem wohnortnahem Wahllokal. Sieben Minuten Fußweg von Zuhause ist denke ich wirklich sehr nah dran. Im gleichen Umschlag befand sich dann auch noch eine Übersicht der Schulungstermine für die Wahlhelfer und ein „Leitfaden für die Wahlhelfer“. Da werde ich in den nächsten Tagen mal meine Nase reinstecken und mich vor der Schulung schlau machen.
Es gibt immer wieder Sonderfälle und strittige Punkte, gerade bei der Auszählung im Hinblick auf die Gültigkeit einer Stimme. Aber auch schon während des Wahlvorgangs gibt es einiges, was einen zum schwitzen bringen kann. Zum selber nachdenken mal zwei Situation, die ich in den letzten Jahren selber erlebt habe. Eine Mutter, die ihre 12-jährige Tochter mit hinter die Wahlkabine nimmt und ihr zeigt, wie gewählt wird. Ein Rentnerehepaar, wo er zusammen mit seiner Frau in eine Wahlkabine will, um ihr zu helfen. Was ist erlaubt und was nicht?
Bei der Wahl am 25. Main 2014 kommt hinzu, dass es sich um eine Verbundwahl handelt, insgesamt vier Wahlen finden gleichzeitig statt. Die Europawahl, die Ratswahl, Wahl der Bezirksvertretung und die Integrationswahl. Vier verschiedene Farben wird es für die jeweiligen Wahlzettel geben. Zudem gibt es ein Mindestwahlalter, welches bei der Europawahl bei 18 Jahren und bei allem anderen bei 16 Jahren liegt. Auch spielt die Staatsangehörigkeit eine Rolle. Deutsche Staatsbürger dürfen zweimal wählen, Bürger aus anderen EU-Staaten viermal und Nicht-EU-Staatsbürger einmal.
Klingt verwirrend? Auf jeden Fall nicht ganz einfach. Das war für mich der Grund für die zweite Post, diesmal allerdings per E-Mail. Die Bestätigung meines Schulungstermins. Allein schon als Auffrischung ist das ganz gut.
Im Kölner Stadt-Anzeiger gab es vor ein paar Tagen einen Leserbriefschreiber, der über die seiner Meinung nach geringe Entlohnung der Wahlhelfer mokierte. Angestellte der Stadt würde mit einem zusätzlichen freien Tag besser gestellt sein. Ganz ehrlich, ich für meinen Teil hätte ich mich auch als Wahlhelfer gemeldet, wenn es dafür nichts geben würde — es ist aus meiner Sicht ein Ehrenamt, etwas das der Demokratie dient. Als Wahlhelfer gebe ich der Gesellschaft etwas von meiner Zeit. Das tut weder weh noch ist es auf andere Weise schlimm.