Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Dem Kölner an sich wird Humor nachgesagt. Viel davon soll er angeblich haben, schließlich wird in der Domstadt auch die fünfte Jahreszeit intensiv gefeiert. Spaß muss sein. Es gibt allerdings Sachen, bei denen ist der Kölner ziemlich humorfrei. Nein, nicht in Bezug auf die Stadt weiter unten am Rhein, sondern wenn sich wer anmaßt, ihn mit einem Augenzwinkern zu kritisieren.

Insbesondere Besitzer dieser vierbeinigen Viecher, die die Grünanlagen so trefflich mit „Tretminen“ verunreinigen, verstehen gar keinen Spaß, wenn es um ihre Tiere geht. Des Deutschen Hund ist sein Heiligtum und insbesondere im tief katholischen Köln lässt man darauf nichts kommen.

Kommen wir aber dagegen zum Kern. In Nippes, hinter dem Clouth-Gelände, liegt der Johannes-Giesbert-Park. Zone 89, mit etwas über 22 Quadratmetern von der Stadt Köln offiziell als Hundefreilaufwiese festgelegt. Zumindest bisher. Gerüchten zu Folge, die sich über soziale Netzwerke verbreiten, soll der Park künftig als Freilaufwiese entfallen, vermutlich hängt das mit dem Neubau auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Gummiwerke zusammen.

Prompt organisieren sich die Hundebesitzer aus dem näheren Umfeld, um dagegen eine Petition auf die Beine zu stellen. Angeblich, weil es in Köln zu wenig Hundefreilaufwiese gäbe. Rein von den Fakten her könnte man dem schon widersprechen. Allein im Stadtbezirk Nippes gibt es 19 ausgewiesen Freilaufflächen für Hunde.

Mein Hinweis in einem dieser sozialen Netzwerke, so eine Hundefreilaufwiese wie der Johannes-Giesbert-Park wäre eigentlich überflüssig, da sich ehedem kein Kölner Hundebesitzer an die Vorschriften hält und über 60 Prozent aller Hunde hier in der Stadt egal wo ohne Leine herumlaufen, ernte keine Zustimmung — im Gegenteil. Die Herrchen scheinen ziemlich humorlos zu sein. Und vor allem davon überzeugt, dass ihr Hund nichts tut, sondern lediglich spielen will. Als Träger einer Narbe im Gesicht, die von einem Hundebiss stammt, kann ich dazu nur anmerken: dem ist nicht so. Hunde gehören grundsätzlich an die Leine. Das manche Menschen Hunde als Ersatz für was weiß ich nehmen, wäre ein anderes Thema. Genauso wie meine Überzeugung, dass Hunde in einer Großstadt wie Köln eigentlich fehl am Platz sind — aber das ist halt meine Meinung als Landei, welches eine pragmatischere Sichtweise auf Tiere hat.

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