Heute Morgen vor dem Frühstück betrug der Zählerstand meines NaNoWriMo-Profils 14.972 Wörter. Auf der Fahrt ins Büro nach Essen sind noch ein paar dazu gekommen, die noch nicht eingetragen wurden von mir. Vermutlich gesellen sich die Wörter zu denen, die ich auf der Rückfahrt noch schreiben werde.
Da schreiben im Prinzip erstmal eine einsame Sache ist, gibt es beim NaNoWriMo nicht nur das Forum zum gemeinsamen Austausch, sondern auch die Möglichkeit, andere Menschen als so genannte „Writing Buddies“ zu seinem Profil hinzu zu fügen. In der Übersicht bekommt man dann nicht nur Name, Foto und weitere Angaben gezeigt, sondern auch den derzeitigen Wordcount der Buddies. Das kann sowohl motivierend als auch demotivierend sein.
Mich persönlich demotiviert es, wenn andere einen erheblichen Vorsprung habe. Pro Tag rund 1.670 Wörter, da kann man sich schnell ausrechnen, wo man in etwa nach sieben Tagen stehen würde. Wenn jemand nach vier Tagen oder weniger bei über 30.000 ist oder gestern bereits durch die Ziellinie raste, drückt das auf meine Scheiblaune. Andere mögen so was vielleicht als Ansporn sehe, ich jedenfalls nicht.
Vergleichen mit Gleichen. So ließe sich das bei mir auf den Punkt bringen. Als ich noch auf der Xbox Online Spiele gespielt habe, fand ist das System das des Matchmaking ziemlich genial. Man spielte gegen Spieler, die genau so gut oder etwas besser waren als man selber. Jede Partei wurde dadurch zu einer Herausforderung. Zu einer, die man mit etwas Anstrengung meistern konnte. Liegt die Messlatte jedoch zu hoch, entsteht Frust.
Anders ausgedrückt, das mit der Möhre und dem Esel funktioniert nur, wenn Seil und Stock die richtige Länge haben. Ansonsten frisst der Esel die Möhre auf oder aber sieht sie erst gar nicht. Bezogen auf den Wordcount spornt es mich an, mich mit anderen zu messen, die im gleichen Tempo schreiben. Eine Abweichung von maximal 2.500 Wörter nach oben oder unten würde ich als ideal für mich bezeichnen.
Da ich die Frage gestern häufiger gestellt bekam, noch kurz etwas zu diesem Instagram-Bild. Zu erkennen darauf sind folgende Dinge: Im Hintergrund meine Figurenliste, in der ich handschriftliche neu hinzukommende Nebenfiguren ergänze. Manchmal braucht man beim Schreiben solche Instant-Charaktere, die als reine Statisten irgendwo in der Handlung herumstehen. Die Liste hilft mir, dabei nicht die Übersicht zu verlieren. Da drüber liegt einer meiner wichtigsten Zettel, der mich bereits im vierten Jahr im NaNoWriMo begleitet. Die Liste 101 Satzanfängen (von mir auf ein handliches Format gebracht). Schließlich, im Vordergrund, aus dem Stufendiagramm alle Szenenkarten, die meinen kompletten Roman ausmachen — richtig, in dem Bündel ist die gesamte Handlung von Anfang bis Ende zusammen gefasst. Allerdings fehlen schon ein paar Zettel, da es für mich wie eine Art Abreißkalender funktioniert.