Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Warmlaufen für den Schreibmarathon

Der Köln-Marathon liegt hinter der Biegung vom letzten Wochenende. Ohne Training werden es die wenigstens bis ins Ziel geschafft haben. Teilgenommen habe ich dort nicht, statt dessen laufe ich mich mental gerade wieder warm. Am 1. November beginnt wieder der NaNoWriMo.

Für diejenigen, die wie ich zur Fraktion der Plotter gehören, wird es höchste Eisenbahn, sich um die Vorbereitungen zu kümmern — sofern es noch nicht geschehen ist. Bei mir wird es dieses Jahr wieder ein Krimi werden. Motiviert durch das Schreibseminar von Myriade Angelowski habe ich diesmal noch vor dem Plot ein 4-Satz-Exposé angefertigt. Das hat zwar etwas gedauert, stellt mich persönlich aber ziemlich zufrieden. Bei der weiteren Vorbereitung hilft es mir ungemein. Sowohl die Strukturierung der Handlung als auch die Abschätzung, was von den vielen Ideen in die Handlung mit einfließen wird, stützen sich auf das Exposé.

Für dieses Jahr werde ich auch, zumindest ist das der Plan, etwas feinteiliger vorgehen. Der momentane Entwurf des Stufendiagrams hat bereits deutlich mehr Kapitel als in den letzten Jahren. Etwas Angst habe ich dieses Jahr vor dem Plot selber. Zwei meiner bisherigen Krimis hatten einen leicht humorvollen Einschlag, einer war etwas taffer, aber nichts, was einem an die Nieren geht. Das wird diesmal anders sein. Ich weiß jetzt schon, dass mich die Handlung in den Schlaf verfolgen wird. Und die Bilder werden mir ganz sicher nicht gefallen. Das Thema ist heftig. Noch noch vor ein paar Monaten hätte ich es ausgeschlossen, darüber zu schreiben. Manchmal es ist aber so, dass eine bestimmte Geschichte erzählt werden will. Man kommt als Autor an einen bestimmten Ort und hat das Gefühl, er ist irgendwie aufgeladen. Es lässt sich schwer in Worte fassen. Mich hat dieser Moment im Sommer bewegt und beschäftigt. Mitte August stand daher fest, dies würde die Grundlage für meinen nächsten Krimi bilden.

Die Palette der Tools, die mich in diesem Jahr unterstützend werden, sind überwiegende alte bekannte. Der gesamte Roman wird wieder in Scrivener verwaltet. Synchronisiert und gesichert über Dropbox. Als mobiler Begleiter (das es leider immer noch keine iOS-Version von Scrivener gibt) werde ich aller Wahrscheinlichkeit diesmal jedoch nicht wieder mit Notebooks arbeiten, auch wenn die App äußerst zuverlässig ist. Mein Werkzeug der Wahl wird Editorial sein — eine ausführliche Vorstellung folgt in den nächsten Tagen noch hier im Blog.

Schätzen gelernt im Frühjahr als Werkzeug für Zeitleisten habe ich bereits Aeon Timeline. Für den neuen Krimi werde ich den zeitlichen Ablauf nicht erst hinterher visualisieren, sondern bevor ich anfange zu schreiben. Das bei mir sehr viel in Bezug auf Recherche und Ideenfindung mit Evernote läuft, dürfte anhand meiner Artikel in den letzten Monaten kein Geheimnis sein. Hierzu gibt es auch noch ein paar Tricks, über die ich im Vorfeld schreiben werde — möglicherweise inspiriert das ja den einen oder anderen.

Nach dem ich lange nach einem idealen Tool zum Brainstorming gesucht habe, bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es ein solche nicht gibt. Gefunden habe ich neben vielen interessanten Ansätzen hauptsächlich Kompromisse. Letztendlich entschieden habe ich mich daher für Scapple, welches aus der gleichen Entwicklerschmiede kommt wie Scrivener. Neben der Reduzierung auf das Wesentlich gefallen mir bei Scapple der Preis und die Möglichkeit, auch hier wieder die Arbeit in ein Scrivener-Projekt einfließen lassen zu können. Zusätzlich verwende ich noch, ganz klassisch, von Hand beschrieben Post-It`s. Auch hier gibt es einen guten Ansatz, wie man sich dieses wiederum auch digital als Autor nutzbar machen kann.

Wie in den Jahren zuvor werde ich auch unterwegs im NaNoWriMo-Forum sein. Zum guten Ton gehört es für mich, durch eine Spende andere Schreibende zu unterstützen. Zudem bekommt man dadurch für seinen Avatar im Forum einen netten Heiligenschein.

Ein für mich wichtige weitere Entscheidung steht noch aus. Der November wird selbstverständlich wieder extrem anstrengend. Momentan spüre ich auch so etwas wie Lampenfieber. Wie und womit ich in den 30 Tagen Schreibmarathon meinen Blog befüllen werde, steht noch nicht fest. Das es aber auch hier täglich weiter geht, ist sicher. Einstellen darf man sich auf jeden Fall schon mal auf die grobe Richtung: es wird thematisch schreiblastig sein.

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