Die Startbedingungen für die 6. Etappe des Kölnpfads war, um es vorsichtig auszudrücken, nicht ideal. Zumindest wenn man sich auf reine GPS-Naviagation verlassen will. Schuld daran ist die fehlerhafte GPX-Datei vom Kölner Eifelverein, die aus einer Teilstrecke ein merkwürdig anmutenden Rundwanderweg macht. Eine einigermaßen korrekte Fassung zum nachwandern, die heute nebenbei entstanden ist, findet man hier: Kölnpfad Etappe 6 (GPX)
Für uns (diesmal waren wir wieder zu zweit unterwegs) wurde es auch ohne Rückgriff auf GPS kein Problem, denn wir sind im Besitz der Papierkarte – so was gibt es tatsächlich noch. Allerdings habe ich die betreffenden Abschnitte mit dem Smartphone fotografiert, was sich als wesentlich handlicher herausstellte. Über die Beschilderung unterwegs lasse ich mich diesmal nicht aus. Wer seine Nase nur tief genug ins Buch zum Pfad gesteckt hat, sieht sich in der Lage, auch ohne Hilfsmittel die Strecke zu meistern.
Wer die Beschreibung liest, stößt auch auf den einen, vieles erklärenden Satz ganz am Anfang:
Zugegeben, auch die erste Etappe des KÖLNPFADES auf rechtsrheinischen Boden gehört nicht zu den attraktivsten des Rundwanderwegs.
Das ganz ich aus vollem Herzen unterstreichen. Zwar wird es, wenn man erstmal Mülheim hinter sich gelassen hat, rheinisch schön Richtung Stammheim. Auch den Stammheimer Schlosspark sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Was sich allerdings zwischen Flittard und kurz vor dem Dünnwald abspielt, sollte man lieber schnell wieder vergessen. Wer den wirklich schönsten Teil der Strecke sehen will, fährt mit der Linie 4 bis zur Endhaltestelle Schlebusch und schaut sich das dort linker Hand liegende Biotop an.
Für die 6. Etappe hat meine Frau ein ganz anderen Namen gefunden: die Selbstmörderstrecke. Sie führt vorbei an zu vielen Bahngleisen, die in keiner Weise gesichert sind. Wenn 1,20 Meter neben einem, nur durch einen schmalen Grasstreifen getrennt, zwei ICE’s vorbeidonnern, weiss man auch, wie der Name zustanden gekommen ist. Da wirkt das Hinweisschild an anderer Stelle geradezu niedlich.
Bemerkenswert ist an der Strecke der umfangreiche Text dazu im Buch. An vielen Stellen möchten man einfach nur schnell vorbei. Anders, sehenswertes, liegt jenseits des Pfades. Zumindest kann ich jetzt zur Ehrenrettung von Esch und Pesch sagen, das Flittard schlimmer ist. Vor alle liegt es auch noch rechtsrheinisch.
2 Kommentare
Das kann ich alles unterschreiben. Aber ich finde, das Ende lohnt den Weg durch Flittard.
Stimmt. Aber man sollte sich einen Sonntag aussuchen, an dem nicht gerade Schützenfest in Flittard ist…