Der Lokalteil heute beim Kölner Stadt-Anzeiger hat mich umgeworfen. Eine ganze Seite für und über die Aktion „Kalk wählt„, eine Aktion des KSTA bei der für eine höhere Wahlbeteiligung in Kalk für die Bundestagswahl geworben wird.
Es geht dabei nicht um eine bestimmte Partei oder politische Richtung, sondern einzig und allein darum, die Menschen in Kalk zu ermutigen, von ihrem Bürgerrecht Gebrauch zu machen. Bei der letzten Bundestagswahl, schreibt der KSTA dazu, lag die Wahlbeteiligung in Kalk bei 54,3 Prozent, im restlichen Köln bei 70,5 Prozent. In Kalk leben fast 57,9 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum gesamten Kölner Raum doppelt so hoch. Möglicherweise einer der Gründe, warum die Wahlbeteiligung so niedrig ist.
Durch die Aktion soll ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bundestagswahl geschaffen werde. Niemanden sollte die Wahl gleichgültig lassen. Neben dem Stadtanzeiger gibt es weitere Unterstützer. Genaueres ist auf der Webseite des KSTA zu erfahren, wohin auch die Domain www.kalk-waehlt.de zeigt (hier wird viel Potential verschenkt, denn eine eigene Webseite wäre durchaus angemessen gewesen).
Das Wahlrecht ist ein Recht, welches sich vielleicht für viele von uns wie selbstverständlich anfühlt. Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Besonders gut bringt es Pastor Franz Meurer auf den Punkt, den der KSTA wie folgt zitiert:
Weltweit haben Millionen von Menschen ihr Leben dafür gegeben, wählen zu dürfen. Du kannst es. Bitte tu es doch!“
Selbstverständlich beinhaltet das Wahlrecht auch das Recht, davon keinen Gebrauch zu machen. An das Zitat von Franz Meurer sollte man allerdings dabei denken.
Die Aktion des KSTA halte ich persönlich für wirklich großartig. Wenn man sich vor Augen führt, dass unter anderem Redakteure von Tür zu Tür gehen, Vereine und die Mosche aufsuchen wollen, dann ist das wirklich umfassend angelegt. Egal wie man ansonsten zum Kölner Stadt-Anzeiger stehen mag, für die Aktion hat er eine Auszeichnung verdient, da er sich um die Demokratie in unserem Land verdient gemacht hat. Gleichzeitig strahlt „Kalk wählt“ weit über Köln hinaus und sollte Vorbild sein für ähnliche Aktionen in anderen Städten.