Eines der Probleme, was ich habe, ist streng genommen keins. Momente, die mein Herz mit Freude füllen, genieße ich. Sogar so, dass ich kein Foto mache. Ich halte es dann einfach auf eine andere Weise fest. So wie den gestrigen Abend den Poetry Slam im Rahmen der Veranstaltung Sommer in Köln im Fort X.
Ein Veranstaltung, mir wieder zeigte, wie stark die kleine literarische Form sein kann. Vorausgesetzt, die Texte und die Darbietung ist gut. Angetreten sind an einem Sommerabend, der seinen Namen verdient, Frauen gegen Schweizer. Anlass auf der Bühne Überlegung dahingehend anzustellen, ob man nicht die Universität Leipzig anschreiben sollte. Statt Professor oder Professorin wäre der Vorschlag, Professorli zu benutzen. Die Schweitzer sind schon ein putziges Volk, aber wenn die meisten im Publikum leicht enttäuscht darüber waren, dass die Teilnehmer aus der Alpenregion keine Schokolade mitbrachten.
Gekonnte moderierte Lars Ruppel, unterstützt durch das Projekt faire Kinderarbeit, durch die Veranstaltung. Von ihm stammt nicht nur der außer Konkurrenz laufende Text „Nicht schlecht her Specht„, mit der Rupel gekonnt den Kapitalismus sowie die Pattex-Gesten von Bundeskanzlerin Angela Merkel aufs Korn nahm, sondern auch ein Text über die Wetterau. Jene Gegend, die mittlerweile als Region für Geschützen Schriftstelleranbau bezeichnet werden kann (Andreas Maier lässt grüßen).
Mit etwas über zehn Punkten Vorsprung stand am Ende des Abends, nach vielen starken und einigen sehr starken Texten das Gewinnerteam fest. Die Frauen machten das Rennen. Verdient, muss man hinzufügen. Für jeden Teilnehmer gab es eine gemischte Tüte Süßigkeiten, so wie man sie sich früher vom Taschengeld am Kiosk zusammenstellte. Das Gewinnerteam durfte zudem einen Lutscher mit nach Hause nehmen.
Den größten Teil der Texte habe ich mit dem Herzen wahrgenommen, das zusammen mit der Hitze führte dann zu einem eher dürftigen Festhalten des erlebten. Man möge es mir nachsehen. Empfehlen kann ich jeden der Teilnehmer.