Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ab und packt mich die Idee, über den die täglichen Blogartikel hinaus noch einen Mehrwert (schreib man so, ob das so wäre, ist etwas ganz anders) zu schaffen. Anders formuliert finde ich die Idee nach wie vor reizvoll, weitere Information in der Randspalte anzuzeigen.

In der Vergangenheit habe ich bereits mehrfach versucht, mit Bordmittel von WordPress oder eigenen Plugins den Bereich zu füllen. Im Ergebnis ist dies meistens dann nicht technisch, sondern inhaltlich gescheitert. Die Blogartikel fressen bereits einiges ans Zeit. Nebenbei noch Inhalte zu generieren, überfordert mich ehrlich gesagt etwas.

Nach dem Relaunch der Webseite im Dezember fasste ich daher den Entschluss, Inhalte weiter zu verwerten, die ich bereits anderweitig erfasst habe. Da sich im Blog seit einigen Montane schon ein deutlicher Schwerpunkt bildete, bot es sich an, meinen Notizen rund um das Thema Schreiben in der rechten Spalte unterzubringen. Die Notizen befinden sich bei mir in Evernote. Um diese im Blog anzuzeigen, legte ich extra ein öffentliches Notizbuch an, für das ein RSS-Feed über evernote.com generiert wurde. Mittels Plugin konnten so die einzelnen Notizen bequem eingebunden werden – zumindest bis vor ein paar Wochen.

Mehr durch Zufall bemerkte ich, dass das Layout meiner Webseite vermehrt zerschossen aussah. Die Ursache dafür fand ich allerdings erst nach längerer Suche. Das RSS-Plugin lieferte keine Daten mehr. Durch Deaktivierung sah mein Blog wieder so aus wie beabsichtigt. Natürlich stellt mich das nicht zufrieden, denn der Sinn des Plugins war es, den Feed von Evernote einzubinden.

Erst am Wochenende erfuhr ich, woran die Einbindung meiner Daten tatsächlich scheitert. Ohne Vorwarnung und ohne Stellungnahme wurde der RSS-Service von Evernote entfernt. Von einem Dienstleister, den ich bis dahin hohes Vertrauen entgegengebracht habe und für dessen Service ich zahle.

Ehrlich gesagt ist die Randspalte für mich kein dramatisches Problem. Es ist, wenn man so will, wirklich nur ein Randproblem. Trotz der komfortablen Möglichkeit, dies per RSS über Evernote zu füllen, habe ich davon nach anfänglicher Begeisterung nur sporadisch Gebrauch gemacht. Das wirklich Problem liegt woanders. Evernote ist ein Unternehmen, welches auf das Vertrauen seiner Kunden angewiesen ist. Die Abschaltung der RSS-Schnittstelle ohne Vorwarnung oder Begründung ist dazu geneigt, dass Vertrauen in die Firma nachhaltig zu erschüttern. Wer so bewusst nicht kommuniziert, bringt damit zum Ausdruck, auch bei ganz anderen Fällen sich möglicherweise in Schweigen zu hüllen.

Für eine Firma, die von sich selber behauptet „We’re building a 100 year company“ ist das kein Aushängeschild. Als Kunde weiss man nicht, ob nicht auch andere Bestandteile einfach entfernt werden, die für den eigenen Workflow mit Evernote zwingen erforderlich sind. Aus einem Randproblem wird so ein Elefant.

2 Kommentare

  1. Bis eben wusste ich nicht mal, dass es RSS-Feeds für Notizbücher gab. Das erspart mir immerhin ihnen nachzutrauern.

    Schreibst du eigentlich Artikel in Evernote, die du dann über ein Tag oder sonstiges nach WordPress pushst, wenn sie fertig sind?

    1. Für den Blog sammle ich in Evernote nur Ideen (seit Freitag auch über Draft). Die Artikel selber schreibe ich fast ausnahmslos mit Scrivener und kopiere sie dann von Hand rüber.

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