Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Seit 1998 besitze ich einen GMX-Account, später kam noch einer von WEB.DE dazu, irgendwann gehörten dann beide Unternehmen zu 1&1. Die ersten E-Mails schrieb ich Mitte der 90er Jahre, damals noch über meinen Account an der Universität Bielefeld.

Das ist alles mehr oder weniger historisch. Bis auf den Uni-Account habe ich alle meine Mail-Konten und Adressen noch. Insgesamt sind es sechs Mailadressen, die ich je nach Kontext verwenden – so kann ich auch ganz gut Phising-Mails erkennen, denn die Mailadresse, die meine Sparkasse von mir hat, kennt niemand anders. Blöd für Kriminelle, wenn sie mir dann unter einer ganze anderen Mailadresse etwas unterjubeln wollen.

web-de-backend

Aber ich schweife ab. Lange Zeit habe ich hauptsächlich WEB.DE verwendet, da mir GMX irgendwann zu unübersichtlich würde. Mittlerweile ist WEB.DE auch keine Augenweide mehr. Trotz Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes nutze ich derzeit hauptsächlich Google Mail via IMAP – soweit ich es richtig in Erinnerung habe, war Google einer der ersten „Free“-Mail Anbieter, der diese Funktion anbot. Zudem ist die Weboberfläche von Google Mail äußerst aufgeräumt.

Die meiste Zeit verwende ich die Dienste nicht über ihre jeweilige Weboberfläche, sondern mittels Mail-Applikation auf dem Desktop und iOS-Geräten. Deswegen kann es mir im Prinzip auch egal sein, wie die Weboberfläche aussieht. Es gibt aber Momente im Leben, da lässt sich die Weboberfläche des Mail-Dienstes nicht vermeiden. Genau dann nämlich, wenn man Einstellungen an seinem Mail-Konto vornehmen möchte.

googlemail_backend

Genau an dieser Stelle landete vor ein paar Tagen bei Google Mail auf der Webseite. Beim Umzug auf meinen neuen Rechner dauerte die Synchronisierung mit Google Mail extrem lange. Erstaunt stellte ich dann fest, woran es lag. Google Mail hatte über 80.000 Mails gespeichert. Neben uralten privaten Mails lagen dort SPAM und gelöschte E-Mails. Das Prinzip mit den Labeln und ähnlichem Gedöns mag zwar nett sein, aber echte Ordner wie bei WEB.DE finde ich persönlich nicht nur schöner, sondern auch praktischer. Aber gut, darüber muss man sich nicht streiten.

Dagegen ist ein anderes, neues Feature von WEB.DE ziemlich klasse. Für jeden Ordner lässt sich einstellen, ab wann E-Mails draus gelöscht werden. Gesendete Objekte nach zwei Wochen automatisch löschen? Bei WEB.DE kein Problem. Dagegen dauert es eine gefühlte Ewigkeit, das eigene Postfach bei Google auszumisten. Man muss erstmal darauf kommen, über Label und Filterregeln in der Suche zu selektieren. So kann man mit label:gesendet before:2010/01/01 nach E-Mails suchen, die das Label „gesendet“ haben und älter als das angegebene Datum sind.

Da schleicht sich doch der Eindruck auf, Google wolle einem das gezielte Löschen von Korrespondenzen besonders schwer machen. Zudem wirkt es so, als ob Google seinen Mail Dienst nicht weiter entwickelt – im Gegensatz zu anderen.

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