Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Auch wenn man nicht weiss, wie der bekannte Spruch „never change a winning horse“ im Zeiten von Pferdefleisch in Lasagnen zu verstehen ist, neigen gerade auch Autoren dazu, ihre gewohnte Schreibumgebung beizubehalten. Was sich bewährt hat, wird selten geändert.

Im Computerzeitalter wird das mitunter aber schwieriger, nämlich genau dann, wenn es Updates für verwendete Tools gibt. Eines davon ist bei mir Scrivener, für das es Anfang der Woche eine Update auf die Version 2.4 gab. Neben vielen Bugfixes und kleineren Verbesserung (zu denen ich auch die Retina-Anpassung zähle) gibt es zwei größere Veränderungen, die mir aufgefallen sind.

Die Suchfunktion unterstützt jetzt Reguläre Ausdrücke. Ob man das als Autor braucht (ich kenne es überwiegend aus der Programmierpraxis) hängt wohl davon ab, wie man die Suche einsetzt. Es ist aber gut zu wissen, dass man für den Fall der Fälle gerüstet ist. Wie mächtig die Suche sein kann, zeigt folgendes Beispiel:

Andrea trocknete ihre Hände an dem Mantel ab.

Such man nur nach ‚an‘ ergibt es drei Treffer. Das lässt sich durch eine Verschärfung des Suchmusters einschränken \bsteht für eine leere Zeichenkette am Wortanfang oder Wortende. Sucht man jetzt nach \ban sind es nur noch zwei Treffer, nämlich Andrea und an. Mittels \ban\b bleibt nur noch das einzelne Wort an über.

scrivener_projektnotizen


Die zweite Änderung fällt dagegen sofort ins Auge, wenn man mit Projekt Notizen arbeitet. Bis zum Update waren die einzelnen Notizen auf Tabs angeordnet. Jetzt sind alle Notizen links aufgeführt. Das hat Vor- und Nachteile. Offensichtlicher Vorteil ist die deutlich bessere Übersicht, wenn man viele Notizen hat. Bei einem kleineren Monitor nimmt aber der linke Bereich mitunter genau so viel Platz weg, wie man gerade nicht mehr zur Verfügung hat. Ich für meinen Teil muss mich erstmal daran gewöhnen, da die Notiznavigation etwas meinen Lesefluss stört. Eine Möglichkeit, sie auszublenden oder rechts anzuordnen, würde mir persönlich besser gefallen.

in_evernote_speichern

Auch bei einem weiteren von mir genutzten Schreibtool gab es diese Woche ein Update: Evernote. Sofern man den Elefanten in der Menüzeile (Mac OS X) hat, gibt es eine neue Möglichkeit, um schnell Notizen und Ideen zu erfassen. Entweder durch Tastaturkürzel oder Mausklick auf den Elefanten ruft man ein Schnelleingabefenster auf. Dadurch lassen sich mal eben Dinge notieren, die man auf diese Weise aus dem Kopf bekommt, ohne die Anwendungsumgebung, in der man sich gerade befindet verlassen zu müssen. Das klappt sogar dann, wenn Evernote selber geschlossen ist.

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