Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Aufgabe eines Autors ist es mitunter auch, genau über das, was einem auf der Zunge brennt nicht zu schreiben. Innere Selbstzensur nennt sich das auch. Besonders in meiner Rolle als Blogger tendiere ich dazu immer wieder.

Für heute gibt es drei Einträge, die es nicht geschafft haben. Manche Dinge gehören in Giftfässer verpackt, die dann im Keller eingelagert werden. Falls da der Platz knapp wird, hege ich die Hoffnung auf Stuttgart 21. Irgendwo mit muss die Baugruppe schließlich wieder zugeschüttet werden.

Trotz der Vorsätze bricht bei mir dennoch die Enttäuschung hervor. An dieser Stelle möchte ich darauf verzichten, konkreter zu werden. Andernfalls passiert es dann gleich schon wieder, dass ich den Satz lösche und neu anfange. Irgendwann muss auch mal gut sein. Am besten, ich wechsle das Thema (in der Hoffnung, so auf andere Gedanken zu kommen).

In den letzten vier Wochen hat Google-Mail mir vier E-Mails als SPAM deklariert und aussortiert. Wobei es vier Mails waren, die mir entweder aufgefallen sind oder von denen ich später dann erfahren habe. Möglicherweise können es sogar noch mehr sein. So was finde ich nicht besonders spaßig, zumal es meiner Paranoia Vorschub leistet. In der Wolke verschwinden auch mal Dinge.

Falls also jemand vergeblich auf eine Antwort von mir wartet kann es dran liegen, dass ich keine E-Mail bekommen habe. Jetzt muss ich mir schon wieder auf die Zunge beissen. Es betrübt mich einfach zu sehr, wenn ich mich in Menschen täusche.

Was wollte ich gleich noch mal schreiben? Ach ja, amazon und die Leiharbeiter. Mit dem Thema ließe sich ein kompletter Blogartikel füllen. Fakt ist und das sollte sich jeder vor Augen führen: wenn ein Unternehmen Produkte versandkostenfrei liefert, dann liegt es nicht dran, dass die Zustellung kostenlos ist. Sondern weil an anderer Stelle gespart wird. Man nimmt dann einen Paketdienst, der seinen „selbstständigen“ Subunternehmern verdammt weniger zahlt, beschäftigt selber Leiharbeiter und so weiter.

Es ist genau so wie beim dem Pferdefleisch-Skandal. Wer billig will, bekommt genau das. Gleiches gilt auch für Fernsehen und Politik. Da wird tatsächlich ernsthaft überlegt, ob Stefan Raab das Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück moderieren soll. Wenn man wirklich die Einschaltquote für politische Themen erhöhen will, sollte man beide Kandidaten für das Bundeskanzleramt ins „Schungelkamp“ (Originalton Porz). schicken.

Jetzt rege ich mich schon wieder auf. Besser aufhören für heute. Nicht aber ohne etwas versöhnliches. Stück für Stück bröckeln die Vorbehalte gegen die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare.

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