Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Lange habe ich auf EverDo.it gewartet. Eine GTD, die auf Evernote aufsetzt. Seit gestern ist die App nun für das iPad verfügbar. Schnell stellte sich bei mir doch die Ernüchterung ein. Zum einen, weil neue Aufgaben, die man mit EverDo.it erstellt, im Standard-Notizbuch landen. Das lässt sich auch nicht ändern, selbst wenn man vorher mit Hilfe des Wizards in EverDo.it festgelegt hat, aus welchem Notizbuch Aufgaben synchronisiert werden sollen.

everdoit

Mit etwas Mühe ließe sich das noch ändern, in dem man einfach sein Notizbuch für Aufgaben zum Standard-Notibuch macht – und bei anderen Applikation ein anders Notizbuch auswählt, in dem Notizen landen, die eben keine Aufgaben sind. Aber genau das ist mir schon ein Schritt zu viel. Es würde bedeuten, dass ich mich der Applikation anpasse, nicht umgekehrt.

Die Entwickler von EverDo.it sind stolz darauf, nicht mit einem einer Vielzahl von Tags arbeiten zu müssen. Genau das wird aber zum Problem, da auf diese Weise die Konsistenz verloren gehet. Eine To-Do-Applikation, die genau nur auf einem Gerät (nämlich dem iPad) läuft, ist für mich zum scheitern verurteilt. Ich will überall auf auf meine Aufgaben zugreifen können.

Auch gefällt mir das Prinzip von Projekten und Kontext nicht. Das fand ich bereits unter Things unpassend für mich. Derzeit läuft meine Aufgabenverwaltung mit Evernote selber fast optimal. Gerade durch die Verwendung von Tags habe ich ein System gefunden, was mich nicht nur unterstützt, sondern sich auch meinen Bedürfnissen anpassen lässt – für eine Aufgabenverwaltung mit das Wichtigste.

Aus meiner Sicht besteht das Grundproblem bei Applikation wie EverDo.it aus zwei Komponenten. Hausgemacht durch Evernote, wo ein Fälligkeitsdatum bisher noch fehlt, müssen sämtliche Applikation mit mehr oder weniger guten selbstbestrickten Hilfsmitteln auskommen. Bei EverDo.it bedeutet dies, dass die Fälligkeit ein Daten-Bestandteil in der Applikation ist und nicht der Notiz selber. Dadurch fehlt diese Information in Evernote. Genau das führt zum zweiten Problem, dem des falschen Ansatzes.

Alle Informationen sollten in Evernote in der jeweiligen Notiz gespeichert werden. Und zwar so, dass sich diese Information im Prinzip auch direkt mit Evernote selber verändern und ergänzen lassen. Spezielle Applikationen wie EverDo.it sollten nur ein View auf die Teilauswahl der Gesamtmenge aller Notizen sein. Das dies möglich ist und wie es möglich ist, zeigen Anwendungen wie Food. Gespeicherte Restaurants landen genau wie Rezepte in eine und dem selben Notizbuch, werden aber in der Anwendung an unterschiedlichen Punkten ausgegeben. Zwar ist hier das Editieren in Evernote nicht möglich, wäre aber denkbar.

Aufgaben benötigen kein Template für die hübsche Darstellung, es reicht die nackte Information. Daher sollte hier das Editieren unproblematisch möglich sein. Anscheinend ist aber noch kein Entwickler dahin gekommen, sich ein wirklich pfiffiges System zu überlegen. Grund dafür könnte auch das bereits erwähnte Problem mit dem fehlenden Fälligkeitsdatum sein. Bis das tatsächlich Bestandteil von Evernote ist, rechne ich persönlich nicht mehr mit einer brauchbaren Aufgabenverwaltung, die nahtlos mit Evernote zusammenarbeitet.

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