Schauplatz des Verbrechens im Weihnachtskrimi wird der gleiche Ort sein, an dem auch der Protagonist wohnt. Die Leiche wird in der Wohnung über ihm liegen. Und eigentlich ist der Kriminalkommissar a.D. ganz froh, endlich nicht mehr das Getrappel des Dackels zu hören.
So etwas lässt sich vornehmlich dann wahrnehmen, wenn man in einer Altbauwohnung lebt. Wie nervig so etwas sein kann, weiss ich noch zu gut aus der letzten Wohnung. Aber dort wird der Krimi nicht spielen. Wohl aber in Köln, genau gesagt in der Weißenburgstraße im Agnesviertel. Dort finden sich genau die Art von Häusern und Wohnungen, die ich mir für den Krimi vorstelle. Zudem befindet sich das Viertel in einem Wandlungsprozess – Stichwort Gentrifizierung. Das bietet, ohne zu viele über die möglichen in Frage kommenden Motive zu verraten, einige Möglichkeiten für den Hintergrund.
Die Häuser haben zum Teil stimmungsvolle Hausflure (um es positive zu formulieren) und auch der eine oder andere Kohlofen ist noch in Verwendung. Die Zusammensetzung der Nachbarschaft ist gemischt. Es wohnen dort sowohl so genannte Hipster, eine Familie mit Kind und ein paar Rentner, zu denen der Protagonist und das Mordopfer gehören.
Die Struktur der Handlung könnte wie folgt aussehen:
- Alltag des Protagonisten
- Mord mit Leiche
- Nachbarn schlagen Alarm
- Ermittlung wider Willen
- Hindernisse
- Verwicklungen
- Das ist der Falsche
- Noch mal von vorne
- Dem Täter auf der Spur
- Glaubt mir ja doch keiner
- Aufklärung
Bevor ich mit der Leiche ins Haus falle, wird zunächst einmal der Protagonist eingeführt. Der wird nach derzeitigem Stand an Demenz leiden. Die Krankheit ist aber noch nicht so weit ausgeprägt, dass er nicht mehr zu Hause wohnen könnte. Vielleicht stelle ich ihm noch eine Pflegekraft an die Seite. Was einen praktischen Nutzen hat, da sie für ihn, der eventuell nicht mehr gut zu Fuß ist, die Laufarbeit bei der Aufklärung übernehmen kann. Ob es diese Nebenfigur gibt oder nicht, steht aber noch nicht ganz fest.
Im nächsten Schritt würde es jetzt um die Entwicklung des Antagonisten und seines Motivs gehen. Die Schwierigkeit hierbei liegt darin, es so zu machen, dass Leser dieser Einträge trotzdem noch den Krimi mit Genuss (hoffentlich) lesen können. Es wird also mehre Variationen geben, von denen eine in Frage kommt oder eben nicht. Schließlich geht es bei der Vorbereitung darum, das Prinzip der Entwicklung zu zeigen.
Antagonist und Motiv sollten auf jeden Fall glaubwürdig sein. Absurde Geschichten lese ich gerade selber in „Berlin blutrot“ – mir sträuben sich da zumindest bei den ersten Geschichten die Nackenhaare.
Bis morgen müssen daher Antworten auf zwei Fragen gefunden werden. Wer ist der Täter? Und warum hat er den Mord begangen?