In weniger als zwölf Stunden ist der NaNoWriMo zu Ende. Höchste Zeit für diejenigen also, die ihren Word count validieren möchten – besonders dann, wenn sie noch ein paar Wörter brauchen, um auf 50.000 zu kommen.
Bei mir war gestern bereits der Tag der Abrechnung. Bis ganz zum Schluss wollte ich nicht waren. Zum einen, weil ich bereits vor einigen Tagen die magische Marke geknackt hatte. Zum anderen deshalb, weil ich mich nicht durch Schusseligkeit oder andere widrige Umstände wie Zeitverschiebung um den Sieg bringen wollte.
Gestern Abend zeigte mir Scrivener einen Wortstand von 82.084 an. Die Validierungung über die Webseite des NaNoWriMo ergab einen Endstand von 82.027 Wörtern. Das entspricht einer Differenz von 57 Wörtern. Wie das zustande kommt, kann ich mir nicht erklären. Wirklich wichtig für mich ist es auch nicht, denn auf mit ein paar Wörtern weniger habe ich den Zieleinlauf geschafft. Ungünstig ist es aber für diejenigen, die bis zum allerletzten Moment schreiben und mit Mühe und Not 50.000 in Scrivener erreichen. Ihnen wird dann am Ende möglicherweise etwas fehlen. Wer das vermeiden will, schreibt einfach ein paar Wörter mehr und damit hat sich die Sache.

Für die meisten von uns vermutlich. Auch ich könnte es darauf beruhen lassen, wenn da nicht mein Brot & Butterberuf wäre. Fehler und Ungenauigkeiten sind bei der Entwicklung von Software etwas, gegen das man ständig ankämpft. Entweder funktioniert etwas genau so wie beabsichtigt oder eben nicht. Einen Kunden damit zu vertrösten, dass bei einem Webshop eben manchmal Rundungsfehler bei der Mehrwertsteuer auftreten könnten, hilft nicht. Bei einem Shop-Projekt im Sommer hatten wir genau diesen Fall mit Shopware. Da sucht man dann so lange, bis man eine Lösung für das Problem gefunden hat.
Im Fall von Scrivener und dem Wortzähler des NaNoWriMo’s werde ich bei Gelegenheit noch mal nachzählen. Wie es der Zufall so will, bastle ich gerade selber an einem kleinen Statistik-Script, wenn auch für andere Zwecke. Das Programm wertet aus einem Text sämtliche Satzanfänge aus und sortiert sie nach Häufigkeit in Form einer CSV-Tabelle. Hört sich erstmal merkwürdig an, ergibt aber für mich einen Sinn, wenn ich Texte stilistisch analysieren möchte.
So weiss ich zum Beispiel, dass Tatjana Kruse in ihrem Krimi Kreuzstich Bienenstich Herzstich exakt 168 mal Sätze mit „Er“ beginnt und 130 mal „Und“ am Satzanfang verwendet. Exotische Einmalkandidaten gibt es auch, wie „Massageölhände“ mit genau einem Treffer. Für mich gilt beim schreiben genau das, was mir auch beim programmieren hilft. Andere Programme bzw. Texte auseinander zu nehmen und zu schauen, wie die einzelnen Elemente funktionieren. Bei Krimis und anderen Romanen hat man für diese Form des Reverse Engineering sogar den Quelltext offen vor sich liegen.