Von allen guten und bösen Geistern verlassen

abeln, Parabeln, Gleichnissen, Märchen – als Autor kennt man so etwas, selbst wenn man spontan nicht die Unterschiede nennen kann. Zumindest mir geht es so. Dafür weiss eins mit ziemlicher Sicherheit.

Um den NaNoWriMo durchzustehen, helfen sie mir nicht. Meinetwegen können sich dünne Männer mit langsamen Schildkröten über goldener Eier und das Zerfließen der Zeit unterhalten. Solange sie mich nicht beim schreiben stören, ist mir das herzliche egal. Was mich motiviert, ist die Geschichte, die ich selber schreibe. Genau so sollte es auch bei anderen sein. Der NaNoWriMo ist kein Selbstzweck. Wer eine Geschichte hat, die nur schleppend vorankommt oder gar nicht funktioniert, sollte sich nicht damit quälen. Am Ende des Novembers mit 50.000 Wörter dazustehen, sieht dann vielleicht gut aus, der Kater wird aber nicht auf sich nicht warten lassen. Entweder ist man mit seiner Geschichte nicht fertig geworden und hört einfach auf, im Dezember daran weiter zu schreiben. Oder aber es fehlt die Lust, an später an die notwendigen Überarbeitung zu gehen. Neben bei bemerkt kann man den Dezember ruhigen Gewissens nutzen, um seinen Text erstmal in der Schublade reifen zu lassen.

Eine gute Geschichte erzählt sich fast von selber. Das ist zwar nicht ganz wahr, hilft mir aber mehr „Tschaka – Du schaffst es! „. Überzeugung kommt von innen. Einen bildhaften Vergleich lassen wir daher am besten da, wo er angebracht ist . Was in uns steckt, müssen wir selber entdecken wollen. Abzustreiten, dass der NaNoWriMo auch die Gefahr des Scheiterns in sich birgt, liegt nicht in meiner Absicht. Worauf es ankommt ist, aufzuzeigen, mit welchen Mittel ich meiner eigen Faulheit und der Neigung zum Finden von Ausreden beikomme. Der November ist nach dazu da, lediglich am Wochenende zu schreiben. Damit bekommt man vielleicht auch die Wörter zusammen, zahlt aber einen aus meiner Sicht zu hohen Preis. Wichtig ist es, täglich zuschreiben. Wer da an die Grenzen seiner Motivation stößt, sollte sich ein Schulheft kaufen, in dem er für jeden Tag, wo er nicht an seiner NaNoWriMo-Geschichte gearbeitet hat, sich selbst eine Entschuldigung schreibt. Wir kenne das mit Sicherheit noch aus der Schule.

Darüber hinaus gibt es eine gleichnisfreie Empfehlung. Wer sich bisher nur durch den November gequält hat, vielleicht sogar bei den vergangen NaNoWriMo’s wenig erfolgreich war, sollte sich eine Frage stellen: Ist es das Richtige, was ich hier tue? Möglich das man zur Einsicht kommt, dass einem das Schreiben gar nicht liegt – oder man besser bei Kurzprosa und Lyrik aufgehoben ist.

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