Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Es gibt Momente im Leben eines Autors, die sind dazu geeignet, einen in tiefe Depressionen zu stürzen. Genau so einen Moment hatte ich gestern Abend. Da bereitet man Wochen vor dem NaNoWriMo seinen Plot vor und dann trifft einen mit einem Schlag die Erkenntnis.

Details lassen sich bei der Überarbeitung ändern. Figuren könne dazu erfunden werden oder operative aus dem gesamten Roman spurlos verschwinde. Alles kein Problem, solange der rote Faden erhalten bleibt. So ein Faden ist flexibel genug. Man kann sich die Handlung einer Geschichte auch als Jenga-Turm vorstellen. Hier da lassen sie Holzstäbe aus dem Turm nehmen, aber es gibt genau das eine zu viel, bei dem dann der ganze Turm in sich zusammen fällt. Und jetzt stellen wir uns den gleichen Turm vor, ohne das bisher etwas entnommen wurde. Genau dieser eine Holzklotz der, den Turm zum Einsturz bringen würde, ist jetzt ungefährlich – leider nicht bei meinem Plot, denn an dieser Stelle hinkt der Vergleich.

Zwei Dinge sind wie tragende Säulen meiner Geschichte. Sie muss unbedingt Anfang Oktober spielen und es müssen Kornkreise auftauchen. Bis gestern war das keine Problem für mich. Als geprüftes Landei hätte mir bei der Vorbereitung der entscheidende Denkfehler auffallen müssen. Im Oktober sind die Weizenfelder längst gemäht. Kein Weizenfelder, keine Kornkreise. Der Zeitpunkt der Handlung lässt sich nicht verschieben. Es gibt am Ort der Handlung ein jährliches Ereignis, das eben zu genau der Zeit stattfindet und eine enorme Bedeutung in meinem Krimi hat. Nehme ich das Ereignis raus, entferne ich damit aus dem Turm eine Menge Holzklötze.

Meine Verzweiflung wich zum Glück einem einfach Einfall. Mais. Den gibt es nicht nur für Popkorn, sondern der weitaus größere Teil am Niederrhein wird zu Viehfutter verarbeite. Dabei wird nicht nur der Kolben, sonder die gesamte Pflanze geerntet und gehäckselt. Das wiederum ist sogar noch viel Besser als schnöder Weizen für meinen Krimi. Bis Anfnag Oktober bleiben zum Teil die Felder mit Mais stehen. Die Stimmung wurde dann sogar noch besser, als ich Hinweise auf Kornkreise in Maisfelder fand.

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