Vor mir aus der U-Bahn steigt ein Mann mit seinem etwa fünf Jahre alten Sohn aus. Zügig gegen die beiden die Treppen hoch, der Mann zückt während dessen sein Mobiltelefon.
„Wir sind jetzt an der Haltestelle Martinstraße.“ Er horcht auf die Antwort. „Ja, wir kommen jetzt hoch.“ Schweigend läuft der Junge neben ihm weiter. Die zweite Treppe. Bei wieder vor mir, der Mann scheint es eilig zu haben. Durch den Eingang zur U-Bahn fällt Licht, oberhalb der Treppe steht eine Frau mit schwarzen Haaren und einer Bananen. Sie isst ein Stück von der Banane.
Vater und Sohn überwinden die letzte Treppenstufe, der Mann küsst die Frau. Sein Sohn versteckt sich hinter dem linken Bein des Mannes. Der Mann stellt der Frau den Jungen vor.
„Das ist mein Sohn.“
Schweigend schaut der Junge die Frau an. Die hält ihm die angegessen Banane hin.
„Möchtest du was essen?“
Der Junge schüttelt den Kopf.
Sein Vater schaltet sich ein. „Du hast doch Hunger. In der Bahn wolltest du doch noch was essen!“
Sein Sohn presst die Lippen aufeinander. Die Frau zuckt mit den Schultern und beisst wieder ein Stück von ihrer Banane ab, während ich an den dreien vorbeigehe.
Mit einem verlorenen Blick schaut der Junge nicht mir nach, sondern an mir vorbei in die Ferne. Eine Welle unendlicher Traurigkeit schwappt zu mir herüber. Der Blick des Jungen geht mir ebenso wie die Bananen auch später im Büro nicht so schnell aus dem Kopf.
Wäre ich der Junge gewesen, ich hätte auch nichts von der Banane gewollt.