Von heute aus betrachtet sind es nur noch 20 (in Worten: zwanzig) Tage bis zum Beginn des NaNoWriMo. Genau so viel Zeit bleibt mir noch, den Plot für meinen Krimi fertig zu bekommen.
Mittlerweile bin ich ziemlich zuversichtlich, dass mir das auch gelingen wird. Die einzelnen Kapitel stehen als Grobentwurf – es sind derzeit 37. Ob diese alle später die gleiche Länge haben werden oder ob eventuell etwas hinzukommt bzw. wegfallen wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Der Schwerpunkt für mich wird jetzt sein, zu den einzelnen Kapiteln (bei mir in Scrivener derzeit Karten) jeweils eine Inhaltsangabe zu schreiben (wir sprachen bereits darüber).
Die einzelnen Farben der Karten sind nicht zufällig, sondern dienen der Orientierung zwischen den verschiedenen Handlungssträngen. Im Bild oben erkennt man auch, wie die einzelnen Kapitel aufeinander folgen. Am Ende eines Kapitels gibt es jeweils einen so genannten Cliffhanger, dann folgt wieder ein Kapitel aus einem der anderen Handlungsstränge. Die weißen Karten stehen immer für ein Kapitel, in dem keiner der Hauptfiguren vorkommt. Es sind Nebenhandlungen oder einzelne Fäden, die dennoch eine wichtige Rolle spielen (können) – nichts dient als reine „Hintergrundmusik“.
Als Plotter habe ich mich bereits in der Vergangenheit mehrfach geoutet. Ich brauch die Struktur, um eine lange Geschichte bis zu Ende erzählen zu können. Gut dazu passt das Bild eines Berges. Nehmen wir die 50.000 Wörter, die als Zielvorgabe im NaNoWriMo stehen. Eine beeindruckende Menge, um nicht zu sagen sie schüchtert ein, wenn man unten am Fuß dieses Wortgebirges steht. Teilt mann sich diesen Berg jedoch in Abschnitte ein, sind es lediglich rund 1.670 Wörter pro Tag. Bereits das ist, wenn man es genau nimmt, eine Art der Planung. Beim plotten gehe ich noch ein Stück weiter. Die einzelnen Stationen auf dem Weg nach oben bekommen von mir ein Fähnchen und eine kurze Beschreibung für den jeweils vor mir liegenden Abschnitt: „auf der Strecke musst du mit losem Geröll rechnen“ oder „nach zwei Stunden könnte es zu einem Wetterumschwung kommen“
So weiss man besser, worauf man sich einlässt. Selbstverständlich kann man sich auch ohne Vorbereitung an den Aufstieg machen. Es sollen aber immer wieder deutsche Touristen mit Sandalen in Gletscherspalten gefunden worden sein. Im Ernst, es geht auch ohne zu plotten, da es letztendlich davon abhängt, welcher Schreibtyp man ist.
Mir persönlich hilft das Plotten genauso wie mein Bild vom Berg, den es zu besteigen gilt. Möglicherweise bin ich auch ein Stück weit durch mein Lehramtsstudium geprägt. Eine ordentliche Unterrichtsvorbereitung trägt ein gutes Stück zu einer gelungenen Schulstunde bei. Zwar gibt es auch Lehrer, die ohne Vorbereitung in den Unterricht gehen, aber das wäre ein anderes Thema.