Für manche von uns ist gerade mal Oktober, andere befinden sich gedanklich bereits im neuen Jahr. Für diejenigen, die am NaNoWriMo teilnehmen, wirft der November seinen Schatten voraus.
Es dürfte mittlerweile kein Geheimnis sein, mit welchem Programm ich meinen dritten Roman im November schreiben werde. Scrivener ist für mich das Autoren-Tool unter Mac OS X. Gestern hatte ich darüber noch mal in einem Gastartikel drüben bei Perun geschrieben (danke noch mal für die Möglichkeit). Im Nachgang zu meinem Artikel möchte ich an dieser Stelle auf ein paar Dinge eingehen, die in der Einführung zu Scrivener etwas zu kurz gekommen sind. Entstanden ist das Programm damals, weil dessen Entwickler, Keith Blount, auf der Suche nach einem Tool zum schreiben seines großen Romans unter Mac OS X war. Eine Zeitlang hat er (genau wie ich, bevor ich Scrivener entdeckte) UlyssesLiquid Story Binder, NewNovelist, WriteWay, WriteItNow und das kostenlose (und unter NaNoWriMo-Teilnehmer beliebte) yWriter, um nur ein paar von ihnen zumindest genannt zu haben. Nachtrag: Aus der Schweiz kommt noch ein Nachzügler, Storybook, welches nicht verschweigen werden sollte.
So wie Scrivener vorstellen kann ich die Programme leider nicht, denn mir fehlt (zum Glück) einer der wesentlichen Voraussetzungen: Windows
Für die Nutzer dieses Betriebssystems lohnt sich aber auf jeden Fall, sich die Seiten der Programme näher anzusehen und die Funktionen zu vergleichen. Ein paar von ihnen bieten Möglichkeiten, mit denen Scrivener (noch) nicht aufwarten kann:
- Mindmaps
- Diagramme
- Storyboards
- Verwaltung von Figuren und Schauplätzen
- Erweiterte Schreibstatistiken
Jedes der Programme setzt dabei einen leicht anderen Schwerpunkt. Erwähnt werden sollte auch noch ein Programm aus Deutschland, Papyrus Autor (verfügbar in einer Mac und Windows-Version). Genutzt wird es von Autoren wie Andreas Eschbach – ich selber konnte mich mit dem Programm bisher nicht anfreunden, da mir viele Funktionen des nichtlinearen Schreibens, die ich bei Scrivener schätze, dort fehlen. Papyrus hat aber Stärken, die keines der anderen Programme hat: die Integration des offiziellen Duden Korrektors, eine deutschsprachige Stilanalyse so wie eine Lesbarkeitseinschätzung.
Trotz aller Technik wird einem das eigentliche Schreiben nicht abgenommen. Es ist aber gut, wenn man ein Programm hat, auf das man sich verlassen kann und das einen bestmöglich unterstützt.