Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Ausstellung „PIXA – 25 Years of Animation“ in der Bonner Bundeskunsthalle. Dort hin zu kommen war einfach und kompliziert gleichzeitig.
Nicht nur theoretisch kann ich mit der Bahn kostenlos nach Bonn fahren und dort dann auch die U-Bahn ohne Aufpreis nutzen. DER CHEF jedoch nicht, so dass wir verschiedenen Optionen im Vorfeld durchgespielt hatte. Ein Teilstrecke mit der Regionalbahn wäre noch in ihrem Ticket drin gewesen, dann aber hätte sie einen Aufpreis zahlen müssen. Zeitlich die beste Lösung ist, wenn man nur den Regionalverkehr in Betracht zieht, die U 16 von Köln aus, die direkte bis unter das Museum fährt. Mit einer bahncard 100 hätte ich die gesamte Strecke jedoch nicht fahren können, da ich dann in Köln und Bonn über das Tarifgebiet, welches von der „Flatrate“ abgedeckt wird, hinaus gekommen wäre. Zum Glück gab es die Möglichkeit, online vorab die Karten für die Ausstellung inklusive VRS-Ticket zu kaufen. Genau das Ticket ließ sich aber dann leider gestern nicht noch ein drittes Mal erwerben. Nach fünf Versuchen, die hoffentlich zu keiner Kontobelastung führen, gab ich auf. In der Touristeninformation am Dom in Köln gab es zwar das Ticket, allerdings war man sich dort nicht sicher, ob das VRS-Ticket darin enthalten war. Sparen wir uns an der Stelle weitere Kommentare und kommen zum Eigentlich: die Ausstellung selber.
Das einzige legale Foto, welches man machen durfte, war das von Sulley und Glotzkowski, die im Eingangsbereich standen. Die Dame, die dort auf die Einhaltung sämtlicher durch die Besucher einzuhaltenden Regeln achtete, klärte uns auf. Fotos machen ja, nur nicht berühren oder den orangen Bereich betreten. Letzteres führte prompt zu Missverständnissen, da ich nicht vorhatte, auf der Wand herum zu laufen. Die beiden Pixar Figuren stehen selbstverständlich nicht im Luftleeren Raum, sondern habe über sich eine Decke. Die wiederum durfte nicht fotografiert werden. Da war es jedoch schon zu spät, was mir aufrichtig leid tut.
Wirklich spektakuläres ist auf dem Foto nicht zu sehen, vermutlich geht es auch einfach nur ums Prinzip, denn schließlich sind wir in einem deutschen Museum gewesen. Die Ausstellung selber gewährt einen interessanten Einblick in die Entstehungsprozesse einzelner Animationsfilme von Pixar. Anhand von Skizzen, Grafiken, Farbzeichnungen und Skulpturen wurde einem erst so richtig bewusst, wie viel Arbeit in einem Film steckt. Im Gegensatz zu normalen Filmen entsteht ein Animationsfilm aus dem Nichts. Keine Schauspieler oder Orte, auf die man zurückgreifen kann. Alles muss entworfen werden.
Beindruckend wirkte auf mich das so genannte Zoetrop, dass zeigte, wie vor der Erfindung des Films Animationen präsentiert werden konnten. Auf einer Kreisfläche waren Figuren in minimal unterschiedlichen Positionen angeordnet. Sobald sich die Scheibe in einer bestimmten Geschwindigkeit beweget und nur noch von Stroboskoplampen angeleuchtet wurde, entstand der Eindruck einer mit 18 Bildern pro Sekunde ablaufenden Animation.
Szenen und Figuren einzelner Filme wurde zum Teil als Digitaldruck gezeigt, darunter auch Charakterstudien. Der Kritiker „Ego“ aus Ratatouille, gezeichnet im Stil eines Ölgemäldes, würde sich sicher auch gut im Flur unserer Wohnung machen.
Die Ausstellung hat sich insgesamt gelohnt, wer diese mit Kinder besuchen will, sollte ausreichend Geld dabei haben oder um den sich am Ende der Ausstellung befindlichen Verkaufsraum einen großen Bogen machen. Dort gibt es gerade auch für die kleinen Fans von Cars einiges, was sich große Kinderaugen wünschen.