Von den vielen Methoden, in einer Besprechung für einen Moment betretenen Schweigens zu sorgen, ist KuK (Kaffee und Kekse) die subtilste. Bewirtung von Kunde oder Gästen ist sicher nicht ganz so einfach wie es scheint – aber wenige Handgriffen reichen bereits aus, um einen nachhaltig schlechten Eindruck zu hinterlassen.
Der erste Eindruck täuscht. Ganz ohne zutun erreichen Kaffeemaschinen nach nur wenigen Wochen einen Zustand der Verwahrlosung. Das geht bei einfachen Filtermaschinen genauso wie bei Vollautomaten. Der dann daraus servierte Kaffee wird garantiert dafür sorgen, dass der Kunde Sie nicht mehr vergisst. Gerne werden zum Kaffee auch Kekse gereicht. Das sieht nicht nur nett aus, sondern bietet weitere Möglichkeit, die Meinung über Sie zu beeinflussen. Vorsicht, nicht jeder Kunde mag Kekse jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums. Für Sie stellt das aber kein Problem dar, denn übrig gebliebenes Kleingebäck kann mehrfach verwendet werden. Jeder hat Verständnis dafür, wenn Kekse aus diesem Grund nicht mehr die vom Hersteller vorgesehen Konsistenz haben. Weiche Kekse lassen sich auch viel besser kauen.
Kommen wir aber noch mal zurück zum Kaffee. Die Behauptung, Spülmittelreste würden sich in einer Kaffeekanne nicht besonders gut machen, ist nur dann zutreffend, wenn Sie den Geschmack des Kaffees nicht beeinflussen wollen. Entkalkte Kaffeemaschinen sind Ihrem Vorhaben genauso abträglich wie der sorgfältig Umgang mit Kaffeemehl oder Bohnen. Das beides bei längerem Nichtgebrauch am besten im Kühlschrank aufgehoben ist, sollte uns dazu anhalten, alles in die pralle Sonne zu stellen – bei offener Verpackung. Nur auf diese Weise entfaltet der Kaffee das volle Aroma von gebrauchtem Spülwasser.
Die Bewirtung von Kunden oder Gästen ist eine Geste der Wertschätzung. Als solche sollte sie auch begriffen werden. Entsprechend sollte der Zubereitung des Kaffees ein Mindestmaß an Sorgfalt entgegengebracht werden. Ist dies aus welchen Gründen auch immer nicht möglich, sollte man besser nur Kaltgetränke bereit stellen. Kekse als Beigabe sind nur dann akzeptabel, wenn sie frisch aus der Packung genommen wurden. Wenn etwas nach einem Termin über bleibt, freuen sich die Mitarbeiter (oder Familienangehörigen) über die „Reste“. Für Sparfüchse bietet es sich an, verpackte Süßigkeiten zu kaufen. Viele Hersteller bieten sogenannte Mini-Versionen ihre Produkte an. Allerdings wäre es falsch verstandene Sparsamkeit, hier auf No-Name-Produkte zurück zugreifen. Selbst wenn diese qualitativ besser oder gleichwertig sind. Eindruck und Wertschätzung – Faktoren, die das Gespräch mit dem Kunden beeinflussen. In Familien wird in solchen Fällen falsch verstandener Sparsamkeit gerne auch hinter ihrem Rücken getuschelt.
Der Rückgriff auf Kaltgetränke ist immer Sommer unproblematisch. In anderen Jahreszeiten wird sich der Kunde allerdings schon fragen, warum ihm kein Kaffee angeboten wird. Anders gesagt: nicht immer hilft die Vermeidungsstrategie. Für die Zubereitung eines passablen Kaffees ist keine Ausbildung zum Barista notwendig. Es reicht, ein paar grundlegende Tipps zu berücksichtigen. Das Wichtigste, egal welche Zubereitung letztendlich gewählt wird, sind Sauberkeit, Frische und kalkfreies Wasser. Kaffeemaschinen und Vollautomaten müssen täglich gereinigt werden. Es reicht nicht, lediglich das Kaffeepulver zu entsorgen. Manche Geräte bieten ein spezielles Reinigungsprogramm an. Auch wenn sich das in einem höheren Preis niederschlägt, ist die Anschaffung auf jeden Fall gerechtfertigt. Ein bequemer Weg sind die Kapselsysteme unterschiedlicher Hersteller. Hier hat man auch den Vorteil, dass das Kaffeepulver lange frisch bleibt. Trotzdem gilt auch hier: tägliche Reinigung. Puristen greifen zu einer so genannten French Press. Unbestreitbarer Vorteil dieser Zubereitung ist die einfache Reinigung des Zubehörs. Das benötigte Pulver sollte entweder frisch gemahlen werden oder im Kühlschrank in einer verschlossenen Dose lagern.
Kalk im Wasser lässt sich durch Filter beseitigen. Für Büros bieten sich Einbaufilter für die Wasserversorgung an. Alle anderen Lösung führen garantiert zur Verkeimung des Wasserbehälters, weil mal wieder die Reinigung oder das Nachfüllen vergessen wurde. Und ein Kunde, der sich den Magen verdorben hat (oder schlimmeres) ist noch ungehaltener als einer, dem nur der Kaffee nicht schmeckte.
Die Tipps garantieren sicher keinen neuen Auftrag, aber der Kunde wird Sie und Ihren guten Kaffee in angenehmer Erinnerung behalten.