Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Gestern am späten Nachmittag haben DER CHEF und ich noch für das Grillen auf dem Balkon eingekauft. Auf dem Rückweg haben mich die dunklen Wolken etwas irritiert.

Laut Wettervorhersage sollte es eigentlich erst am Wochenende schlechter werden. Später, auf dem Balkon, waren die Regenwolken dann nicht mehr zu sehen. Bis heute morgen hatte ich daher die dunklen Wolken wieder vergessen. Im Kölner Stadt-Anzeiger jedoch fand sich ein Artikel, der mir deutlich machte, was das für Wolken gestern Abend waren:

Großbrand in Niehler Müllsortieranlage

Das erklärt dann das, was ich am Himmel sah. Man könnte das alles jetzt unter der Rubrik „langweilig“ verbuchen, wenn in dem Artikel nicht etwas gestand hätte, was mich stutzig machte:

Trotzdem wurden die Menschen über Radio vorsichtshalber aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Quelle: KSTA S. 27, 26.Juli 2012

Grundsätzlich ist es löblich, wenn die Bevölkerung gewarnt wird. Nur was passiert, wenn man sich entweder außerhalb der Reichweite seines Radios befindet oder gar keins mehr hat? Letzteres triff auf mich zu. Von der Warnung habe ich daher nichts mitbekommen. Viel praktischer wäre es doch, wenn die Bevölkerung per SMS gewarnt würde – ein sehr hoher Prozentsatz dürfte sein Mobiltelefon wohl immer in Reichweite haben.

Ein Konzept dafür und mehrere deutsche Städte, in denen das bereits praktiziert wird, gibt es. KATWARN nennt sich diese Art der Katastrophen-Warnung. Beschämend, das das noch nicht bundesweit verfügbar ist. Auch nicht glücklich gelöst ist die Anmeldung zum Dienst mit einer Postleitzahl. Wer unterwegs in einer anderen Stadt ist, wird entweder keine Meldung im Katastrophenfall bekommen, weil er sich nur für seine Heimatstadt angemeldet hat oder aber er muss sich für jede Stadt anmelden. In diesem Fall bekommt man dann auch Meldungen auf sein Telefon geschickt, wenn man sich nicht in der betroffenen Stadt aufhält.

Elegant wäre ein Dienst, der auf Grund des Aufenthaltsortes Meldungen auf das Mobiltelefon pusht. In den USA wurde ein solcher Dienst bereits unter dem Namen „Wireless Emergency Alerts“ eingeführt.

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