Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Thema Rechtschreibung und Grammatik ist für Autoren nicht unerheblich. Wohl jeder wünscht sich, dass sein fertiges Werk, gerade in der gedruckten Version, frei von Fehlern sein sollte.

Digitale Werke lassen sich zwar leichter korrigieren, tatsächlich verfolgen einen die Fehler länger als man denkt. Nicht nur, weil der Text bereits von Google indiziert, das eBook mehrfach verkauft wurde, sondern auch, weil in sozialen Netzwerken selten etwas wirklich gelöscht wird.

Rechtschreibung und Grammatik sind allein schon deshalb wichtig, weil sie zur Lesbarkeit eines Textes beitragen. Dennoch darf einen Autor die Angst vor Fehlern nicht lähmen. Sicher gibt es einige unter uns, die auf Anhieb fehlerfrei schreiben – ich für meinen Teil gehöre definitiv nicht dazu. Mittlerweile habe ich mich auch damit abgefunden. In den ersten Entwürfen (und manchmal auch finalen Texte hier im Blog) stecken zum Teil sehr unschöne Tippfehler und andere Ausrutscher, die so nicht passieren sollten. Man wird aber mitunter blind für die eigenen Fehler. Die Rechtschreibkorrektur diverser Textverarbeitungsprogramme ist etwas, worauf man sich als Autor nicht verlassen sollte. Zudem kommt es bei Testlesern es immer darauf an, wie sicher sie im deutschen Regelsystem sind.

Wirklich hilfreich bei mir (es führt zumindest zu einer deutlichen Reduzierung der Fehler) ist das automatisierte Vorlesen der Texte durch den Computer. Auch wenn das manchmal schwer zu ertragen ist und bei knapper Zeit auch gerne übersprungen wird, ist das Ergebnis hinterher wirklich besser. Eine meiner häufigsten Fehlerquellen ist überings die nachträgliche Umstellung von Sätzen.

Wie bereits gesagt, für mich wesentlich wichtiger gerade in der Anfangsphase ist es jedoch, ohne Rücksicht auf sprachliche Verluste die Idee festzuhalten, den Plot zu entwickeln und die Handlung voranzutreiben. Rechtschreibung und Grammatik können eine gute Geschichte besser machen aber nicht ersetzen. Fehlerfreie Langeweile ist fast noch schlimmer zu ertragen als eine gute Idee, die auf Grund sinnentstellender Fehler auf der Strecke bleibt.

Ich muss mir immer wieder an die eigene Nase packen, denn ich weiß, wie es bei mir mit den Tippfehlern (nenne ich sie jetzt mal) aussieht. Als Autor leidet man ein Stück weit auch darunter. Darf man auch, solange es einen nicht blockiert. Nichts ist schlimmer als die Angst davor, Fehler zu machen. Hier gilt das Gleiche wie für das Schreiben generell. Kein Text ist in seiner ersten Fassung perfekt. Ein Text reift erst durch die Überarbeitung. Druckreif sprechen die wenigsten – ebenso schreiben auch die wenigsten wirklich druckreif.

Wenn man das im Hinterkopf behält, hilft es einem im Schreiballtag ungemein. Und die Zeit, wo man für Fehler ausgelacht wurde, sollte eigentlich vorbei sein. Zudem gibt es nicht nur berühmte und erfolgreiche Autoren mit Rechtschreibschwäche (John Irving gehört dazu), sondern auch deutsche Wochen- und Tageszeitungen, die jeder Deutschlehrer in eine rote Wüste verwandeln könnte.

2 Kommentare

  1. In Ihrem obigen Text steckt auch ein Fehler, in einem Wort fehlt ein „d“.
    Das fehlerhaft geschriebene Wort gibt es nicht.

    Wo steckt der Fehler?

    Gruß

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