In den letzten Tagen habe ich mich geärgert, ziemlich sogar. Um zu erklären, was der Grund dafür war, muss ich etwas weiter ausholen. Dieser Blog hier feiert bald sein neunjähriges Bestehen. Von Anfang an stand für mich fest, dass es hier eine Privatveranstaltung ohne kommerzielles Interesse ist. Hier findet sich meine Sicht der Dinge. Wem das nicht gefällt, wird nicht zum lesen von mir genötigt.
Kritik lasse ich zu, wenn die Spielregeln des fairen Umgangs auf Augenhöhe eingehalten werden. Kritik an meinen Beiträgen über die Kommentarfunktion ist in diesem Rahmen daher durchaus auch erwünscht. Das bedingt dann allerdings, dass andere Leser auf Kommentare wiederum reagieren können. Ich will mich an dieser Stelle aber nicht zu tief mit der Bedeutung einer Kommentarfunktion für Blogs beschäftigen.
Es scheint Zeitgenossen zu geben, die der Meinung sind, ein privater Blogbetreiber müsse alles an Kritik, egal in welchem Tonfall und in welcher Form, hinnehmen. Begründet wird das mitunter auch damit, dass der Blog öffentlich sei und man es daher akzeptieren müsse.
Ich sehe das etwas anders. Es würde auch niemand auf die Idee kommen, dass er sich als Gast in meiner Wohnung alles erlauben darf, weil ich ihm schließlich die Tür geöffnet habe – zugegeben, vielleicht nicht das beste Beispiel, aber ich denke, die Richtung wird klar.
Nicht nur regelmäßigen Lesern dürfte meine politische Einstellung aufgefallen sein. Ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass ich SPD-Mitglied bin. In Zeiten des Wahlkampfes und auch unmittelbar danach kann es schon mal sehr einseitig gefärbte Blogeinträge geben – was nicht gleichbedeutend damit ist, dass ich immer die Linie meiner Partei vertrete. Ich behalte mir das Recht auf einen eigenen Kopf und eine eigene Meinung vor. Den hat im Übrigen auch meine Frau, um das an dieser Stelle mal klarzustellen. Entscheidungen trifft sie eigenständig und nicht, weil ich das auch so gemacht habe.
Mir sind Menschen unverständlich, die nach einem deutlichen ersten Hinweis immer noch davon überzeugt sind, sich Freiheiten herauszunehmen, die ihnen nicht zustehen. Die das in einer Art und Weise machen, die ich nicht tolerieren kann. Die nach der Mitteilung, sie müssten hier nicht lesen, pampig werden und zum Angriff übergehen. Ganz ehrlich, so was muss ich mir nicht gefallen lassen. Dafür ist mir meine Zeit auch zu schade. Wenn ich merke, dass eine ernsthafte Diskussion zwecklos ist, dann erspare ich mir diese und schalte in den Modus „Ignorier ihn doch einfach“.
So ganz gelingt das nicht immer, denn sonst wäre dieser Blogeintrag nicht entstanden. Zu dem Thema ist von meiner Seite jetzt alles gesagt. Und das meine ich auch genau so.
2 Kommentare
Ich blogge auch schon seit 2004. Und die gleichen Erfahrungen macht wahrscheinlich jeder, der nicht über – sagen wir – eher neutrale Dinge schreibt. Wenn es ein bisschen politisch wird, kann es eng werden. Wahrscheinlich geht das jedem Blogger so. Auch denen, die noch relativ frisch dabei sind. Vielleicht auch gerade denen.
Ich versuche es so zu halten wie du es beschrieben hast. Manchmal mit Erfolg, manchmal nur mit Frust.
Ich reagiere auf solche Kommentare meist gar nicht mehr, soll sich jeder Leser seine eigene Meinung davon machen und die meisten Reaktionen (Kommentare können bei mir auch Bewertet werden) zeigen, dass sie eher auf meiner Seite sind ;-)