Kein Bock auf Schule – so eine Aussage ist mir selber vermutlich früher auch mal über die Lippen gekommen. Meine Schulzeit war wie bei den meisten von Höhen und Tiefen geprägt. Am Ende war ich dann froh, den Laden hinter mir gelassen zu haben.
Nach absolviertem Zivildienst (den gab es damals noch) entschied ich mich für ein Lehramtsstudium. Vermutlich war es auch ein Stück weit der Wunsch, es selber besser zu machen als die ein paar der Lehrer, unter den ich zwar nicht unbedingt gelitten habe, die aber aber durch ihre Art meiner Lust am lernen nicht gerade förderlich waren. Und ja, ein Stück weit war es auch die Hoffnung, ich könnte was verändern.
Letzten Endes ist es dann aber anders gekommen. Ich bin nach Jahren des Studiums nicht in der Schule, sondern erst in der Erwachsenenbildung und schließlich in einer Internetagentur gelandet. Schule als solche vermisse ich dabei nicht. Was mich dazu gebracht hat, nicht in den Schuldienst zu gehen, sie die starren Strukturen, die Widerstände, mit denen man täglich zu kämpfen hat. Wie viel Arbeit Unterricht zudem machen kann, sehe ich täglich bei meiner Frau, die bis in die tiefen Abendstunden an ihren Unterrichtsvorbereitungen sitzt. Vielleicht hätte ich es dennoch auch auf mich genommen, wenn ich letzen Endes die Grundschule nicht als Sackgasse empfunden hätte. Bis zur Pensionierung Schülerinnen und Schülern das Lesen und Schreiben bei zu bringen war für mich keine besonders angenehme Vorstellung.
Was sich bei mir in den letzten Monaten verändert hat ist eine zunehmende Lust auf unterrichten, die ich verspüre. Nicht in der Grundschule, und auch nicht als Lehrer im normalen Unterricht. Aber ich hätte ziemlichen Spaß daran, all das, was ich mittlerweile über das Schreiben weiss, auch anderen Menschen bei zu bringen. Man kann immer hinter sich blicken und bedauern, dass man dies oder jenes nicht früher wusste. Genauso kann man aber auch hingehen und anderen das zeigen, was man in Erfahrung gebracht hat. Schüler während des NaNoWriMo zu begleiten, oder überhaupt die Idee des National Writing Months in Schulen zu tragen – ich glaube, das wäre was für mich.
Eine Antwort
Das geht mir auch schon seit Jahren nicht aus dem Kopf: Das YWP nach Deutschland zu bringen.