Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Meine Beschäftigung mit iCal, Thinks und einer Reihe anderen Tools, die ich in den kommenden Tagen hier im Blog vorstellen werde, hat einen triftigen Grund. Es steckt darin die Suche nach der verlorenen, nein eigentlich verschwendeten Zeit.

Ich werde von dem Gefühl begleitet, an meinen Arbeitsabläufen noch weiter etwas optimieren zu können, um dadurch mehr Zeit zum schreiben zu gewinnen. Auch wenn das teilweise in der Verwendung von noch mehr Tools ausartete, habe ich dabei stets eins im Blick: mir möglichst wenig bis keine Gedanken mehr zu machen, wie sich Dinge abgleichen und untereinander verständigen. Es ist der Wunsch, das das alte Versprechen, welches in dem Begriff EDV nicht mal versteckt, endlich eingelöst wird. EDV, das ist die elektronische Datenverarbeitung. Naiv wie ich bin, gehe ich immer noch davon aus, dass damit auch eine eigenständige Verarbeitung der Daten durch die elektronischen Hilfsmittel gemeint sein könnte.

Nach wie vor müssen wir uns selber um die Organisation unserer Daten auf dem Computer kümmern. Müssen sie in Ordner einsortieren, ihnen (wenn es etwas moderner zugeht) einen so genannten Tag zuweisen und dabei möglichst nicht vergessen, wo wir was abgelegt haben. Denn die Suche unsere Dateien ist immer noch rudimentär. Wo war denn gleich noch mal das Rezept, welches mit Tante Wilma im letzten Sommer gegeben hat, als mir ihr Kuchen so gut schmeckte? Weiss der Henker. Der Computer vermag es nicht zu finden, es sei denn, wir haben vorher Maßnahmen getroffen und unsere Daten akkurat sortiert. Bei der Rechenleistung die uns mittlerweile zur Verfügung steht, sollte man eigentlich mehr erwarten könnten.

Als Ausweg werden uns Dienste in irgendeiner Wolke vorgeschlagen, die sich alle in einem mehr oder weniger undefiniertem Betazustand befinden. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn wir denn zumindest wüssten, wo genau unsere Daten landen und wie der Anbieter damit gedenkt sein Geld zu verdienen. Bei all den ganzen Tools stellt man Ende eins fest. Es ist, so viel Mühe sich die Anbieter auch geben, Konfektionsware. Wir passen unsere Bedürfnisse und Arbeitsabläufe den Tools und Diensten an, nicht umgekehrt. Schöne neue Welt. Da war man vor in den letzten Jahrhundert weiter. Wer es sich leisten konnte, hatte einen Privatsekretär, der sich um den ganzen Kram gekümmert hat. So blieb der Kopf frei, um große literarische Werke zu Papier zu bringen oder eine bahnbrechende Entdeckung zu machen.

Uns modernen Menschen fehlt dafür in der Regel dafür die Zeit – womit wir dann wieder zu meinem Ausgangsproblem gekommen sind. Mein ersten Schritte bestehen darin, mir deutlich zu machen, wie ich mit der mit zur Verfügung stehenden Zeit überhaupt umgehe. Die schönsten Get-Things-Done (GTD) Programme nützen nichts, wenn man einfach keine Zeit hat, die Dinge auch zu erledigen. So ist für ist der größte Schwachpunkt an Things auch, dass man zwar Dinge auf einen Termin festlegen kann, es aber nicht möglich ist zu sagen, wie lange man für etwas voraussichtlich brauchen wird. Das Ergebnis bei mir war ein übervolle „Heute“-Liste.

In Teil 2 geht es morgen darum, auf welche Weise ich mir versuche, die zur Verfügung stehende Zeit zu verdeutlichen.

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