Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ob es einen Terminator für Texte wirklich gibt, weiss ich nicht. Die Überschrift beruht auf einem Missverständnis, da ich mal wieder nur mit einem halben Ohr zugehört, bzw. flüchtig gelesen habe. Tatsächlich heisst die Software, um die es hier gleich geht, Typinator.
Vor einigen Monaten hatte ich das Programm für Mac OS X schon mal gesehen, dann aber als unnütz abgetan. Mit selbstgewählten Abkürzungen schneller schrieben, so was braucht man nicht, vor allem nicht als Autor. Eine völlig blödsinnige Annahme. Letzte Woche gab es ein Gewinnspiel bei Macnotes.de – das läuft sogar noch bis heute um Mitternacht. Für mich kommt das Gewinnspiel zu spät, denn ich habe mir am Wochenende die Software gekauft. Auf der Seite von Macnotes.de steht auch eine gute Beschreibung, was das Programm mittlerweile alles beherrscht.

Typinator


Mir reichen bereits die Grundfunktionen aus, wobei ich erst am Anfang bin. Wie kam es überhaupt dazu, dass ich mich habe zum Spontankauf hinreißen lassen? Am Wochenende habe ich recht viel an meinem Plot „Schwarzes Wasser“ gearbeitet. Die Hauptfigur dort heisst Frank. Eh schon etwas genervt von der Zähigkeit, mit der ich derzeit vorankomme, bin ich dazu übergegangen, an den Stellen, wo der Name genannt werden sollte (man kann schließlich nicht immer nur „er“ schreiben), einfach mit F. abzukürzen. Hinter wollte ich dann den vollständigen Namen durch Suchen und Ersetzen reinbringen.

Berufsbedingt bin ich aber immer auf der Suche nach einer möglichst optimalen Lösung. Suchen und Ersetzen ist zwar nett, aber wird umständlich, wenn man noch weitere interne Abkürzungen verwendet. Das wird dann hinterher ein enormer Aufwand, bei dem garantiert Reste im Text über bleiben. Samstag Abend, beim gemütlichen Ausspannen auf dem heimischen Sofa sponn ich vor mich hin. „Wäre doch schön, wenn meine Abkürzungen sofort ersetzt würden“. Eine Art Steno für den Computer.

Am Sonntag fiel mir dann wieder Typinator ein. Dank Demo-Version konnte ich direkt ausprobieren, ob so was auch mit Scrivener funktioniert. Das funktioniert sogar erstaunlich gut. Und es spart wirklich eine Menge Zeit, so dass ich auch Grußformeln und andere Bausteine erfasst habe. Um den Überblick zu behalten und vor allem um nicht durch meine Tippfehler ungewollt völlig anderen Text zu erhalten, habe ich mir für die Kürzel eine Kombination von Klein- und Großschreibung überlegt. Der erste Buchstabe klein, dann Groß weiter. Man kennt das ja von Apple. Aus sC wird so zum Beispiel automatisch Scrivener. Beim Schreiben des Blogartikels gestern konnte sich Typinator direkt schon bewähren.

Durch die Möglichkeit, eigene Sets anzulegen, die man nicht nur einem bestimmten Programm zuordnen, sondern auch ganz deaktivieren kann, gibt das eine Vielzahl von Möglichkeiten für künftige Schreibprojekte. kOK wird zu Kriminaloberkommissar, pTH zu Pathologie und so weiter.

Fazit: Wer den Mac zum Schreiben benutzt, sollte sich Typinator auf jeden Fall mal ansehen.

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