Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Genau dort bin ich jetzt. Eigentlich nicht ich selber, sondern mein Protagonist. Der Arme sitzt im dunklen Maschinenraum eines Rheinschiffes, die Arme über Kopf gestreckt, da er an ein Rohr gekettet wurde. Dumm gelaufen, könnte man sagen. Im Film wird so einer immer in letzter Minute gerettet. Aber bitte, wir sind hier ja nicht im Film.

Es wird keine taffe Frau auf einem goldenen Motorrad kommen, um meinen Protagonisten zu retten (Warum eigentlich nicht? Moment, ich muss da mal eben…). Niemand außer den Entführer weiß, wo sich mein Protagonist gerade befindet. Die Motive der Entführer sind auch etwas unklar momentan. Auf Grund der Menge Tote, die es bisher gab, gibt es keinen triftigen Grund, warum mein Protagonist noch lebt. Wie gesagt, eine Sackgasse.

Da der Protagonist noch gebracht wird, muss ich ihn wieder rausbekommen. Zwei, die sich aufgemacht haben zu seiner Rettung, tappen leider im Dunklen. Ohne Hilfe werde sie es nicht rechtzeitig schaffen. Das ist genau der richtige Zeitpunkt für – nein, keinen Superhelden, sondern einen meiner so genannten Schläfer. Der befindet sich zwar auf der Seite der „Bösen“, ist aber eigentlich ein Informant (wie kennen das ja…). Er wird es sein, der für die Befreiung meines Protagonisten zuständig sein wird.

Undank ist der Welten Lohn, heisst es so schön. Daher wird sich auch niemand beim Retter bedanken. Im Gegenteil. Ihn erwartet noch ein unschönes Schicksal. Ein Date mit einer Schiffsschraube oder was ähnlich gemeines. Immerhin besser, als wenn man an einen Baum gebunden darauf wartet, von einem Drachen gefressen zu werden, nur damit die blöden Zwerge in aller Ruhe den Hort plündern können.

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