Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Mann war nicht fremd in dem Land, dass er nach länger Zeit wieder besuchte. Dennoch verstand er die Menschen nicht. Zwar hörte er, was sie sagten, aber die Worte drangen nicht zu ihm vor.

Wenn er zu den Menschen sprach, verstanden diese ihn meistens auch nicht. Er verendete ihnen unbekannte Begriffe, mahnte zum Innehalten, wo sie lieber feiern wollten. Der Mann ging weiter durch die Straßen des Landes, schwer gebeugt von der Last, die er zu tragen meinte. Über das was er sah, konnte er nur den Kopf schütteln. Die Menschen, so dachte er bei sich, wollen mich nicht verstehen.

Waren sie zuerst noch in Scharen gekommen, um diesen merkwürdigen Mann zu sehen, wandten sie sich alsbald gelangweilt wieder von ihm ab. Neues konnte er ihnen nicht bieten. Der Mann wanderte weiter durchs Land, niemand schenket ihm mehr Beachtung. Bis dann in kleineren Dörfern die Kinder anfingen, Steine hinter im her zu werfen und ihn zu verspotten.

Der Mann bekam es mit der Angst zu tun, lief in ein ihm vertrautes, verlassenes Gebäude und versteckte sich hinter einem großen Stein, so dass ihn niemand finden würde. Aber es kam niemand, nichtmal um ihn zu suchen. In seiner Einsamkeit versuchte der Mann sich zu trösten. Sang die Lieder, die man ihm beigebracht hatte. Erst leise, dann immer lauter, mutiger.

Geblendet von einem Lichtstrahl sah er auf. Der Raum hatte sich, während er sang, mit den Leuten aus dem Dorf gefüllt. Der Metzger, der Kaufmann, Kinder, Erwachsen, ja sogar die alte Bäuerin waren gekommen um seinen Gesang zu lauschen. Jetzt wusste der Mann, wie er die Herzen der Menschen erreichen konnte.

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