Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In zwei Monaten geht es los mit dem NaNoWriMo. Noch mal die Gelegenheit, sich mit einem Stapel Bücher aus der Stadtbibliothek Köln zu versorgen. Darunter vier Krimis: „Ein Morgen wie jeder andere“ von Christian Pernath, „Der Milchkontrolleur“ von Thomas B. Morgenstern, „Gestrandt“ von Gisa Paly und auf Empfehlung hin „Kleine Aster“ von Moritz Wulf Lange.

Da man damit zwar gut unterhalten wird, aber nicht unbedingt was bei lernt, noch eine Dosis Fachbücher dazu: „Literarisches Schreiben“ und „Dramatisches Schreiben“, beide von Lajos Egri so wie „Romane und Kurzgeschichten schreiben“ von Alexander Steele. Mal sehen, ob die was bringen. Derzeit lese ich noch an „Schule des Erzählens“ von Sibylle Knauss Einer der wenigen Schreibratgeber, die man nicht nur so runterlesen kann, sondern der auch genussvoll zu lesen ist. Frau Knauss hat das Talent, so zu schreiben, dass man in den Ratgeber hineingezogen wird. Den typischen Tonfall von anderen Ratgebern, bei denen man sich immer fragt, ob derjenige selber je in der Lage wäre, einen guten Roman zu schreiben, sucht man bei ihr vergeblich. Statt dessen bekommt man ein tieferes Verständnis für die Mechanik in Buch und Film vermittelt.

Gelungen finde ich auch die frischen Bilder, die sie verwendet (und es vermeidet, Beispiel zu zitieren, die man schon zu oft woanders gelesen hat). Köstlich amüsiert habe ich mich über ihre Charakterisierung der unterschiedlichen Autoren-Typen:

Mich interessiert nur die Sprache. Ein Stoff – wie konventionell. Das engt mich ein. Es stört mich. Ich bin viel freier so.

Dagegen ist nichts zu sagen. Nudisten haben schon immer die Neigung gehabt, unter sich zu bleiben. Ihren Stränden darf man sich nur selbst nackt nähern. Sie postieren ihre Ordnungshüter, die, mit nichts als einer Trillerpfeife bekleidet, aufpassen, daß man die Hüllen fallen läßt.
Sibylle Knauss in „Schule des Erzählens“

Und wo kommt jetzt die schwimmende Bananen drin vor? Eigentlich nirgends. Sie ist mir nur als Bild eingefallen, als DER CHEF und ich auf dem Rückweg aus der Stadt waren. Zuvor hatte ich allerdings ein Telefonat einer jungen Frau mit indischen Wurzeln mitbekommen, welches nicht ohne Brisanz war. Offenbar sprach sie gerade mit ihrer Schwester, die ohne Eltern oder anderen Familienangehörigen Bescheid zu sagen heute standesamtliche geheiratet hatte. Als Autor wird man erstrecht hellhörig. Ein Stoff, aus dem sich garantiert eine Geschichte machen lässt.

Vorerst bin ich aber noch mit „Nur eine Stunde“ beschäftigt, ein Krimi mit einer interessanten thematischen Vorgabe. Der Plot steht mittlerweile, ich feile nur noch an ein paar Details und offenen Fragen.

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