Der zweite Jour Fitz in Köln. Gestern. Diesmal mit dem CHEF als Verstärkung. Also, das Bier war ganz ok, für ein Kölsch aus der Flasche, aber einem geschenkten – lassen wir das.
Ich wollt lediglich lustig anfangen, ist aber wohl daneben gegangen. Und auch gelogen. Das mit dem lustig sein. Tatsächlich war es ein Versuch, die Textqualität von gestern zu imitieren. Mal ganz ehrlich, liebe Jour Fitz Leser, ich kann nicht nachvollziehen, warum ihr so viele Follower-Groupies habt. Menschette, Mogelpony? Nie vorher gehört. Das was präsentiert wurde, war auch meiner Meinung nach mehr als nur mit heißer Nadel gestrickt. Aber gut, kann ja auch sein, dass Attitüde wichtiger ist als die Qualität eines Textes. Insbesondere beim Herrn graupause hatte ich den Eindruck, er verschwendet nur meine Zeit. Oder bin ich einfach nur zu alt, um in solchen Aufführungen noch einen Sinn zu erkennen?
Immerhin, auch wenn mir etwas nicht gefällt, weiss ich zumindest, wie man sich benimmt, wenn vorne jemand liest. Nicht allen Zuschauer ist so was geläufig. Neben dem CHEf und mir saßen zwei Grazien, die nicht nur die ganze Zeit twitterten, sondern sich auch noch munter unterhalten haben. Ein recht unreifes Verhalten, wie ich finde. Zumindest waren sie nach meinem dezenten Hinweis, dass sie sich doch besser draussen unterhalten könnten, ruhig.
Der Einzige mit gutem Text war, wie ich fand, Christian Schwab. Der könnte auch gut bei einem Poetry Slam mitmischen. Außer Konkurrenz läuft für mich Miel, deren Texte echte literarische Qualität haben, wie man sich anhand von Texten wie „Der Mann ist weg“ überzeugen kann. Ich denke, mit so was kann man sich auch in Hildesheim oder Leipzig bewerben. Gerade deshalb hat es mich so geärgert, dass einige Personen im Publikum während Miel ihren Text vortrug das typische 6-Stunde-Verhalten an den Tag legten.
Echt peinlich war die Reihe Herren vor uns, die im Verlauf des Abends ausgelassen Kronkorken durch die Gegen warfen. Vielleicht kommt das davon, wenn man zu sommerlichen Temperaturen Wollmütze trägt. Ich kenn mich da ja nicht so aus.