Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Bundesregierung hat gestern den Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2023 beschlossen. Wer das jetzt als großen Sieg feiert, hat so einiges nicht verstanden.

Sicher, die Abschaltung der Atomkraftwerke an sich ist eine gute Sache. Was mir persönlich an dem Beschluss gefällt, ist dieses Gefühl, mal wieder so richtig auf den Arme genommen worden zu sein. Die gleiche Bundesregierung, die, Anfang 2010 den von der Rot-Grünen Vor-Vorgänger Regierung beschlossen Atomausstieg (Atomkonsens) wieder storniert hat, um sich damit zum Lakaien der Atomlobby degradierte.

Als 2000 der Atomkonsens beschlossen wurde, stiegen für die Verbraucher die Strompreise. Nach der Rücknahme des Atomkonsens durch die derzeitige Bundesregierung im Jahre 2010 – stiegen die Preise. Für die jetzt überschwänglich ausgerufene Energiewende wurde schon mal klargestellt, dass natürlich die Preise für Strom erhöht werden müssten.

Ist schon etwas merkwürdig, vor allem wenn man sich die Kursgewinne der führenden Stromkonzerne in den letzten 10 Jahren anschaut. Die sind kontinuierlich gestiegen (das lässt sich schön in Wertpapierforen und alten Presseartikel nachlesen).

Der Verbraucher bezahlt nicht die Energiewende, sondern sorgt für einen weiteren Anstieg der Gewinne. Das Vernünftigste wäre wohl, statt zu lamentieren in Aktien der Unternehmen zu investieren. Vielleicht hat man ja Glück und die Dividenden gleichen einen Teil der Mehrkosten für den Strom aus.

Die sinnvolle Alternative wäre allerdings, den Konzernen so richtig auf den Zahn zu fühlen. Da bedarf mutigen Politikern, von denen wir leider in unserem Land nicht genügend haben.

3 Kommentare

  1. Vielmehr sollte der Bürger endlich mal sein Recht in die Hand nehmen und den Stromanbieter wechseln. Wenn das endlich mal ein erheblicher Teil der Stromkunden machen würde, dann würde es auch eine Preiskorrektur geben – und zwar eine nach unten. Jeder Verbraucher hat es also in der eigenen Hand, leider sind die meisten zu Faul dazu.

    1. Wir haben mittlerweile auch Öko-Strom. Allerdings nicht beim einem der unverdächtigen Anbieter wie Lichtblick, sondern über die Stadtwerke. Das hängt damit zusammen, dass ich das Konzept der Stadtwerke für nicht verkehrt halte.

  2. Es gibt einige Stadtwerke, die im Preiskampf mit den großen Anbietern gut mithalten UND weitgehend auf regenerative Energien setzen. Ich bin ebenfalls bei meinen heimischen Stadtwerken geblieben. Für mich zählt dabei auch, dass Arbeitsplätze am Ort gesichert werden.

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