Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es noch bis Weihnachten hin (und gerade mal anderthalb Monate, bis die ersten Dominosteine in den Supermärkten verfügbar sind). Zu früh für eine Weihnachtsgeschichte? Kann sein, aber es ist keine Geschichte.

Keine Geschichte? Nein, nur eine Exposé-Übung. Ich arbeite mich noch immer durch das Buch „Drei Seiten für ein Exposé“. Eine der Übungen lautet, ein Exposé zu „Sophie und der Weihnachtsmann“ zu schreiben, allerdings aus der Sicht des Weihnachtsmannes. Nach den ersten Übungen geht das zunehmenden leichter. Ob das wirklich gelungen ist, kann der Leser anschließend selber beurteilen.
„Die Sommerpause des Weihnachtsmannes ist vorbei, der gemeinsame Urlaub mit seiner Frau nur noch eine schöne Erinnerung. Für das nächste Weihnachtsfest wird es höchste Zeit, die Maschinen für die Produktion der Geschenke wieder anzuwerfen. Die Wichtel warten schon sehnsüchtig darauf, endlich tätig zu werden. Doch der wichtigste Helfer des Weihnachtsmanns, Rudolph, ist noch nicht wieder zurück am Nordpol. Stattdessen bekommt der Weihnachtsmann ein Telegramm von Rudolph. Er ist beim Strandurlaub versehentlich in eine Feuerqualle getreten und liegt jetzt mit einer Infektion im Bett. Der Arzt hat ihm absolute Ruhe verschrieben. Verzweifelt versucht der Weihnachtsmann das Unmögliche: einen Ersatz für Rudolph zu finden.

Richtig hoffnungslos wird es, als von den Südpol-Wichteln die Nachricht eintrifft, dass sie derzeit auf Grund von schmelzenden Eisschollen nicht liefern können. Das diesjährige Weihnachtsfest ist ernsthaft in Gefahr. Der eintreffende Wunschzettel der kleinen Sophie, die sich nichts sehnlicher wünscht, als den Weihnachtsmann kennenzulernen, sorgt bei diesem endgültig für einen Nervenzusammenbruch. Das Bild von Sophie, auf dem sie den Weihnachtsmann und Rudolph vor einem Weihnachtsbaum gemalt hat, fällt aus dem Briefumschlag, ohne das der Weihnachtsmann es merkt. Seiner entgeht das Bild allerdings nicht. Sie erkennt sofort, welche Kraft in dem Bild steckt. Es wurde von einem Kind gemalt, welches noch wirklich an den Weihnachtsmann glaubt. Zusammen mit zwei Wichteln macht sie sich auf den Weg, den kranken Rudolph zurück zum Nordpol zu bringen.

Mit Hilfe des Bildes genesen sowohl Rudolph als auch der Weihnachtsmann. Gemeinsam wird ein Plan entwickelt, wie der Südpol gerettet werden kann. Der Weihnachtsmann fliegt mit Rudolph zum Südpol, um mit Hilfe eines riesigen Bergs aus Zuckerwatte die Werkstatt der Wichtel vor den Wassermassen zu schützen. Zurück am Nordpol erinnert ihn seine Frau dran, wem er zu verdanken hat, dass Weihnachten nicht ausfällt. Kurz darauf erhält die kleine Sophie einen Brief mit einer Einladung vom Weihnachtsmann. Die Erfüllung ihres größten Wunsch scheint kurz vorher noch zu scheitern. Trotz Sophies Bitten nimmt ihre Mutter sie mit zu einem Skiurlaub, an einen Ort, von dem Sophie glaubt, dass der Weihnachtsmann sie dort nicht finden wird. Aber der Weihnachtsmann wäre nicht der Weihnachtsmann, wenn er für solche kleinen Probleme keine Lösung finden würde. Zusammen mit Rudolph holt er Sophie direkt vom Urlaubsort ab.

Sophie ist überglücklich, als der Weihnachtsmann sie durch die Werkstätten am Nordpol führt, wo die Wichtel mittlerweile fleißig Geschenk bauen. Wenn das doch ihre Freundin sehen könnte, die nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt. Zum abschied verrät der Weihnachtsmann Sophie, dass er auch Kindern Geschenke bringt, die nicht mehr an ihn glauben. Aber nur die, die reinen Herzens an ihn glauben, können den Weihnachtsmann auch tatsächlich sehen.“

Soweit mein Exposé zur Geschichte. So wie ich das sehe, gibt es gute Gründe, warum ich Krimis und keine Kinderbücher schreiben sollte.

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