Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nach dem ich über Jahre in Bielefeld immer zum gleichen Friseur gegangen bin, mit dem ich sehr zufrieden war (an dieser Stelle noch mal herzliche Grüße aus Köln an Herrn Büscher) ging das aus nahliegenden Gründe seit dem Umzug nicht mehr.

Vier Stunden Fahrtzeit, nur um sich die Haare schneiden zu lassen, war mir letztes Jahr im September dann doch etwas zu viel. Im Nachhinein wäre es wohl doch keine so schlechte Investition (in Zeit, nicht in Geld, dank bahn.card 100) gewesen. Aber der Reihe nach. Hier im Agnesviertel bin ich Spätsommer über „männersache“ gestolpert. Geworben wird mit dem Slogan „friseursalons, in denen sich echte männer wohl fühlen!“ Na ja. Ich weiß nicht, ob echte Männer es nicht so mit der Großschreibung haben, aber egal. Die Friseurin war nett, so wie sie mir die Haar geschnitten hatte, ging auch in Ordnung – dachte ich zumindest. Die nächsten Monate waren alle recht unproblematisch, ich bekam meinen Wunschtermin vier Wochen im Voraus, so wie ich es aus Bielefeld gewohnt war. Meine Haare lagen zwar etwas anders, aber nicht so, dass mich das jetzt gestört hätte.

Anfang des Jahres begannen dann die ersten Probleme. Abgesehen davon, dass ich auch nach fünf Monaten immer noch gefragt wurde, ob bei mir die Haare gewaschen werden (nein, ich lasse grundsätzlich nur trocken schneiden…) bekam ich den Hinweis, dass man ausnahmsweise noch mal trocken schneiden würde, aber demnächst nicht mehr, wenn ich mir Gel oder sonstige Produkte morgens in die Haare mache. Die Scheren würde dadurch stumpf, hieß es. Auch wenn ich nicht gerade vorteilhafter durch den Verzicht von Haargel aussehe, nahm ich darauf Rücksicht. Bei Herrn Büscher war das jedoch nie ein Problem gewesen.

Zwei Monate später gab es dann den Hinweis, dass es es problematisch sei, vier Wochen im Voraus Termine zu machen. Man habe keine Möglichkeit, dass aufzuschreiben. Ich sollte doch ein paar Tage vorher anrufen oder direkt vorbei kommen. Komisch, aber gut, auch daran konnte ich mich gewöhnen. Einfach einen Reminder in meinen Kalender gesetzt, um einen Termin auszumachen. Natürlich kann man auch ohne Termin zum Friseur, aber ich finde es blödsinnig. Vor allem, weil man nie weiß, ob es da gerade voll ist und man ungelegen kommt und dann eine Stunde warten oder am nächsten Tag erst wieder erscheinen darf.

Diese Woche war es dann wieder so weit, ich braucht einen neuen Termin. Für Montag stand der Reminder im Kalender, aber ich hab das trotzdem etwas verschwitzt und mich erst am Donnerstag um einen neuen Termin gekümmert. Nein falsch, ich wollte mir am Donnerstag einen neuen Termin geben lassen für Freitag, wie immer um 16 Uhr. Was ich dann am Telefon zu hören bekam, konnte ich schlicht nicht glauben. Man vergebe seit Juni keine Termine mehr vor 17 Uhr. Das fänden die Kunden auch gut so. Ich allerdings nicht. Langes Diskussion. Man würde dann noch mal eine einmalige Ausnahme machen. Auf meinen Hinweis, dass dies alles nicht sehr kundenfreundlich sei, wurde nicht eingegangen, aber zumindest hatte ich einen Termin. Nach dem Auflegen und einem Gespräch im Büro darüber kamen mir dann die Zweifel. Ist das überhaupt noch mein Friseur? Wenn ich wechseln wollte, warum dann überhaupt noch am Freitag dorthin gehen?

Hektische Suche im Internet nach Alternativen in Köln, Frage per Twitter in die Runde der Follower, dann die Entscheidung für domino in Köln. Kurzer Anruf, höfliches Gespräch (gut geschultes Personal) und ohne Probleme einen Termin bekommen. Gestern war es dann soweit. Kein Highnoon, aber um 16 Uhr stand ich dann auf der Matte. Geschnitten hat mir die Haare eine junge Frau (deren Namen ich leider wieder vergessen habe). Was sich dabei herausstellt, hat mich ziemlich wütend gemacht. Stück für Stück hat man mir nämlich bei dem Friseur im Agnesviertel anscheinend die Frisur verschnitten. Das erklärt dann auch meine Unzufriedenheit seit einigen Wochen mit der Frisur, die ich nicht ganz einordnen konnte bisher. Ich hatte nur gemerkt, dass die Haare viel zu schnell wieder rauswuchsen und das in einer Art und Weise, wie sie es früher nicht gemacht haben. Kommentar meiner neuen Friseurin „Da hat jemand versucht, einen Übergang zu schneiden.“. Ist wohl nicht gelungen, so dass da einiges begradigt werden musste. Auch wenn das jetzt rundherum etwas kurz aussieht, fühle ich mich wieder richtig wohl mit der Frisur – so wie in Bielefeld, würde ich fast sagen.

So gesehen war die neue Kundenfreundlichkeit bei „männersache“ eigentlich ein Glücksfall für mich. Bei domino hat man auf jeden Fall einen neuen, sehr zufrieden Kunden, der sich schon auf seinen Termin in vier Wochen freut. Den zu bekommen, war überhaupt kein Problem. Eingetragen wurde er, wie ich es kenne, in ein großes Buch mit Bleistift. Falls man bei domino mal über eine neue Webseite nachdenken möchte, bin ich überings gerne behilflich (das konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen, sorry).

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