Bis vor wenigen Wochen konnte ich mit dem Begriff „Kletzermusik“ nichts anfangen. Weder wusste, welche Art Musik das ist noch konnte ich sie zu etwas in Bezug setzen.
Seit gestern ist das anders, aber vielleicht fange ich mit der Vorgeschichte (kein Prolog!) an. Seit einigen Jahren, fast schon Jahrzehnten, habe ich Bilder von osteuropäischen Ghettos im Kopf. Schwarzweißaufnahmen, vermutlich aus einem Geschichtsbuch, noch aus der Zeit stammend, als wir uns in der Schule damit beschäftig haben. Unterrichtsstoff halt. Diese Bilder haben mich aber nicht losgelassen. Eine Kultur, die es nicht mehr gibt. Eine untergegangene Welt.
Vergangenes Wochenende bin ich per Zufall über eine Veranstaltung am 16. April (also gestern) gestolpert: „A Lidele in Jiddish“ Lieder aus dem Schtetl – eine untergegangene Welt. Kletzermusik mit Hühnersuppe, hieß es im Untertitel. Ungewöhnlich, machte mich aber genauso wie Nadine, neugierig.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es war ein sehr intensiver Abend. Die Lieder rührten etwas tief in mir an. Da waren sie wieder, die Bilde vor meinen Augen. Verstärkt noch durch die Fotos im Programmheft, die von Roman Vishniac (aus: ‚A Vanished World‘) stammten. Ein guten Eindruck von Musik und Bilder vermittelt ‚Leben im Shtetl. Bilder von Roman Vishniac, Musik von Mesinke‚.
Das mit der Hühnersuppe stand nicht nur einfach so im Untertitel, die gab es wirklich, serviert in der Pause von Dalia Schächter, der Sängerin persönlich.
Eine Antwort
hören Sie bitte endlich auf, „Kletzmermusik“ zu schreiben.
Das t hat da nichts zu suchen! Besser Sie schreiben es gar nicht mit z, denn das z an dieser Stelle ist kein deutsches z, sondern ein amerikanisches.
Also bitte: Klesmermusik!!!!!