Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Krimis sind für mich als Leser literarisches Neuland. Bisher habe ich um diese Genre immer einen großen Bogen gemacht, was wohl auch auch den Vorurteilen liegt, die ich über Krimis hatte (habe?).

Ob ich künftig ein richtiger Krimi-Fan werde, weiß ich nicht. Fest steht nur, dass ich mich schreibend auf jeden Fall noch mehr mit der so genannten Verbrechensliteratur beschäftigen werde. Auch um über den Tellerrand zu schauen, sollte ich wohl den einen oder anderen Krimi lesen. Ein fundierte Einführung in die Thematik habe ich dabei Peter Nusser mit seinem Buch „Der Kriminalroman“ zu verdanken, der das Thema wissenschaftlich erschliesst. Wer Nusser gelesen hat, weiß, was einen „verdammt guten Kriminalroman“ ausmacht.

Bei einem Besuch einer gut sortierten Bahnhofsbuchhandlung in Köln war ich dann erschlagen von der Menge Bücher, die dort als „Krimis“ zu bekommen waren. Besonders beliebt scheint unter anderem der Typus „Regionalkrimi“ zu sein. Für einen ersten Überblick hielt ich es daher für eine guten Idee, mit einem Sammelband (zur Kriminale 2011) anzufangen; „Natürlich der Gärtner!“ nennt sich das Buch. Mit diesem werde ich mich noch mal ausführlich kritisch auseinander setzen.

Nicht nur in der Bahnhofsbuchhandlung, sondern auch in der Mayerschen und anderen ist mir aufgefallen, zwar eine bunte Palette an internationalen Krimi-Autoren gibt, besonders starker Nachfrage scheinen sich aber schwedische Krimis zu erfreuen. Ich kenne die Ursachen dafür noch nicht, habe aber hinsichtlich der Qualität und des Niveaus vieler Krimis, die auf den Bestsellerlisten zu finden sind, einen interessanten Artikel von Joachim Käppner in der SZ-Wochende (8./9. Januar 2011) unter dem Titel „Hängt ihn einfach noch niedriger“ gelesen. Fazit von Käppner ist, dass die Krimis heutzutage so schlecht sind, weil nicht nur die Autoren es nicht besser können, sondern weil der Markt (die Leser) es so will.

Ich kann das, wie gesagt, noch nicht beurteilen. Bei der Kriminale 2011 treten unter anderem Autoren an, die den Deutschen Krimipreis bzw. des Glauser-Preis gewonnen haben. Deren Geschichten in „Natürlich der Gärtner!“ waren nicht unbedingt die besten.

Wenn ich auf eigene Faust durch die neue deutsche Krimi-Literatur beissen möchte, habe ich auf Monate hinaus zu tun. Daher wäre es mir lieber, wenn die eine oder der anderen Leseempfehlung parat hat, damit ich nicht im trüben fischen muss.

2 Kommentare

    1. Herzlichen Dank! Das ist schon mal ein guter Start für mich. Zum Tipp mit der Buchhandlung. Da bin ich sogar schon zweimal dran vorbeigelaufen, ohne das ich das richtig realisiert habe, dass das ein idealer Ort zu stöbern für mich wäre.

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