Ursprünglich hatte ich für heute vorgehabt für „Keine halben Sachen“ über Erzählperspektiven zu schreiben. Da es dabei auch um eine generelle Betrachtung von zur Verfügung stehenden Perspektiven gehen sollte, habe ich mir ein paar Quelle herausgesucht, um nicht am Thema vorbei zu schreiben.
Je länger ich mich allerdings mit den Erzählperspektiven beschäftigt hatte, je tiefer ich im Fluss der Theorie schürfte, desto deutlicher wurde mir, dass sich dieses Thema nicht mal eben in einer Stunde (so lange braucht der Hefeteig zum gehen, bevor ich aus ihm eine Pizza machen kann) abhandeln lässt. Es sind nicht nur einfach drei Erzählperspektiven, die man aufzählt, denn dass sind nur die Grundformen. Hinzu kommt noch, dass es in der Literaturwissenschaft unterschiedliche Modelle und Ansichten gibt.So ist zum Beispiel der Typenkreis von Stanzel nicht unumstritten.
Die drei Perspektiven Ich-Perspektive, auktoriale Perspektive und personale Perspektive sind wesentlich komplexer, als ich dachte. Zwar kann ich aus dem Bauch heraus eine Entscheidung treffen, welche Perspektive ich für meine Kurzgeschichte verwenden möchte. Ich kann diese Entscheidung aber weder erklären noch genau sagen, welche Konsequenzen das auf die Wirkung der Gesichte hat. Für mich ist das nicht sehr befriedigend, deswegen werde ich mich in den nächsten beiden Tagen damit intensiver auseinander setzen. Erst dann denke ich, macht es Sinn, das Ergebnis aufzuarbeiten.
Das bremst die Entwicklung der Kurzgeschichte auf jeden Fall erstmal ab (und ich bin noch längst nicht beim Teil mit der Recherche, aber da es um Grundlagen geht, die auch über diese eine Geschichte relevant sind, werde ich erstmal diese Lernphase für mich einlegen.