Der neuste Besuch des Ministerdarstellers K-TNJJPFJS Freiherr von und zu Guttenberg bei der Bundeswehrtruppe in Afghanistan wirft Fragen auf. Vor allem deshalb, weil der bei seinem neusten Ortstermin neben seiner Gattin – bekannt unter anderem aus der Sendung „Warfare in Danger“- den Moderator Johannes B. Kerner im Schlepptau hatte.
Als Steuerzahler stellt man sich da die Frage, welchem Zweck diese PR-Aktion dient. Neben der Vorstellung der neuen Kleiderkollektion „Barbie und Ken mit Schutzweste“ diente der Besuch vor allem wohl dazu, sich in ein gutes Licht zu setzen um so die Ausgangsposition für die nächste Bundestagswahl weiter zu verbessern. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel müsste mittlerweile klar sein, dass ihr Verteidigungsminister zum Angriff übergegangen ist und Kalif ans Stelle des Kalifen werden will. Lediglich ein Gerücht wird es wohl sein, dass Stephanie zu Guttenberg mit gekommen ist, weil ich die Soldaten dies gewünscht haben. Was sich Soldaten wirklich wünschen, kann man recht einfach an der Innenseite der Spindtüren ablesen. Die Idee, in einem Krisengebiet wie Afghanistan eine Talkshow aufzuzeichnen, setzt eine ganz bestimmte Geisteshaltung voraus, die sich nur schwer treffend beschreiben lässt.
Von allen hervorgeheuchelten Behauptungen ist die am umglaubwürdigsten, wo vorgeschoben wird, der Besuch in Afghanistan diene dazu, den Soldatinnen und Soldaten fern der Heimat Anerkennung und Unterstützung zu geben. Für die bedeutet so eine Veranstaltung vor allem eins: Ausnahmezustand mit erhöhter Alarmbereitschaft, verbunden mit zusätzlichen Wachdiensten und Verzicht auf Freizeit. In seinem Drang nach Selbstprofilierung scheint das für Herrn Guttenberg ein vernachlässigbarer Kollateralschaden zu sein.
Die Anwesenheit von Johannes B. Kerner und der Ministergattin kann im Grunde nur der Auftakt für eine neue TV-Serie sein, bei der Frau Guttenberg diesmal persönlich vor laufender Kamera frisch ertappte Selbstmordattentäter interviewt. „Tatort Afghanistan“ wird dann wohl nach Weihnachten auf RTL laufen.
Wenn man kurz innehält, die Tasse mit heißem Kakao, durch den man gerade den Freiherrn gezogen hat, abstellt und betrachtet, worum es im Kern eigentlich geht, kommt man dahinter, dass man in Bezug auf das Verhalten der Guttenbergs Position beziehen muss. Entweder begrüsst man die Art und Weise, wie der Truppenbesuch inszeniert wurde rückhaltlos, oder aber man lehnt die Art der Mediakratie ab. Das was Karl-Theodor zu Guttenberg veranstaltet, bewegt sich gefährlich weit weg von von Inhalten hin. Für welches politische Programm Guttenberg steht, ist nicht zu erkennen. Die Wählerinnen und Wähler sollen dabei mit PR-Aktionen wie die in Afghanistan über diese Inhaltsleere getäuscht werden. Soldaten und Kinder sind dabei nur Statisten für den Film „Die Guttenbergs“.