Essen ist verzweifelt. Da hat man sich aufgehübscht, um als Kulturhauptstadt 2010 zu glänzen und doch nur gewirkt wie eine russische – ach, lassen wir den hässlichen Vergleich. Tatsache ist, dass Essen mehr denn je pleite ist.
Gut, der Stadt geht es noch nicht so schlecht wie Oberhausen. Aber immerhin noch so schlecht, dass man sich Sorgen um die Gesundheit der Bürger macht. Da bekanntermaßen Solarien ähnlich wie Zigaretten ein Krebsrisiko darstellen, hat man sich in Essen gedacht, man müsse dem Besuch eines Sonnenstudios teurer machen, damit sich weniger Essener unter die Sonnenbank legen. Zu diesem Zweck wurde eine Bräunungssteuer beschlossen.
Die neue Steuer wird nicht direkt vom einzelnen Besucher eines Sonnenstudios kassiert, sondern vom Betreiber. Gut 20 Euro pro Gerät und Monat muss dieser künftig abführen. Die Steuer ist entsprechend verbrauchsunabhängig. Wer mehr Kunden bei gleicher Geräteanzahl wie ein Betreiber kurz vor der Insolvenz hat, zahlt trotzdem das Gleiche.
Da die Kommune dadurch Einnahmen erzielt, müsste Essen eigentlich Interesse daran haben, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in die lokalen Sonnenstudios stürmen. Das Gesundheitsargument ist daher nur vorgeschoben. Im Grunde müsste Essen eigentlich sogar noch Werbung machen, damit das Sonnenstudiosterben im Pott nicht weitergeht. Da geht bestimmt was mit Kohle, schwarz und Braun:
Essen fördert Braunkohle
wäre so ein Beispiel.
Der Nachteil an so einer Kampagne wäre vermutlich, dass diese die erhofften Gewinne auffressen würde. Beim Kassensturz wird man in Essen wohl merken, dass die Idee mit der Bräunungspauschale alles andere als goldrichtig war. Zumindest aber hat es die Stadt geschafft, wieder in die Schlagzeilen zu kommen.
Eine Antwort
… was willst Du uns damit sagen?