Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Frank Walter Steinmeier spendet einer seiner Nieren für seine schwerkranke Frau. Ein großes, ein mutiges Geschenk. Als Lebendspender setzt sich Steinmeier auch einem Risiko aus. Auch wenn es vergleichsweise gering ist, ist es dennoch vorhanden.

Es ist nicht nötig, nach seinen Gründen zu fragen. Wahre Liebe rechnet nicht, zählt nicht auf, begründet nicht.

Frank, dir und deiner Frau alles Gute! Auch über die SPD hinaus werden die Menschen an euch denken. Mit deiner Entscheidung setzt du, wie Gesundheitsminister Philip Rösler (FDP) sagt, auch ein Zeichen. Das offensichtliche Tabuthema Organspende rückt so wieder in die Öffentlichkeit.

Das die Menschen in Deutschland so zurückhaltend sind, die wenigsten einen Organspendeausweis haben, lässt sich recht einfach erklären: Angst

Irrationale Angst. Vermutlich hat auch der Film „Fleisch— in den 80er Jahren einen nicht unerheblich Teil dazu beigetragen. Was, wenn ich noch nicht richtig tot bin, wenn mir ein Organ entnommen wird? Angst. Vor allem Angst vor der eigenen Verletzlichkeit, vor der eigenen Sterblichkeit.

Frank Steinmeiers Entschluss, eine Niere zu spenden, ist, wie gesagt mutig. Ein Geschenk des Lebens. In Deutschland gehen jährlich 600 Menschen diesen Weg, während gleichzeitig über 50.000. Menschen eine neue Niere bräuchten. Einen Organspendeausweis haben 14 Prozent der Deutschen.

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